NDR Info Nachrichten vom 04.01.2018:

Seehofer will sich für GroKo einsetzen

Seeon: Die CSU hat sich vor den Sondierungen mit der SPD zur Bildung einer Großen Koalition kompromissbereit gezeigt. Der Parteivorsitzende Seehofer sagte zum Auftakt der Winterklausur der Landesgruppe in Kloster Seeon, das Projekt könne gelingen und er wolle das auch. Die Forderungen seiner Partei etwa zur Flüchtlingspolitik richteten sich nicht gegen die SPD, betonte Seehofer. Sie seien lediglich eine Lagebestimmung. CSU-Landesgruppenchef Dobrindt forderte die Sozialdemokraten auf, in den am Sonntag beginnenden Sondierungsgesprächen den Weg frei zu machen für eine bürgerliche Politik. Die SPD dürfte nicht nur Themen aus der sozialistischen Mottenkiste herauskramen. Die Bundestagsabgeordneten der CSU beraten auf der dreitägigen Klausur auch über den künftigen Kurs der Partei und den anstehenden Landtagswahlkampf in Bayern.| 04.01.2018 15:45 Uhr

BSI rät zu Updates wegen Chip-Problem

Berlin: Wegen der kürzlich entdeckten Schwachstellen von Computerprozessoren rät das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik Nutzern dazu, zügig Sicherheitsupdates zu installieren. Laut BSI gilt das auch für mobile Geräte. Die Behörde rief zudem die Chiphersteller auf, die Sicherheitslücken zu beheben. Experten hatten Schwachstellen auf Mikroprozessoren entdeckt, die in fast allen IT-Geräten verbaut sind. Die Probleme liegen in einem Verfahren, mit dem die Chips möglicherweise später benötigte Informationen schon im Voraus abrufen, um das Gerät schneller zu machen. Dadurch wäre es aber möglich, sensible Daten auf Computern, Smartphones und Tablets einzusehen. Chiphersteller erklärten, sie seien dabei, die Sicherheitslücke mit einem Softwareupdate zu schließen. Hinweise, dass Computerhacker durch die Lücke bereits an sensible Daten gekommen sind, gibt es nicht.| 04.01.2018 15:45 Uhr

Türkei bekräftigt Terrorvorwürfe gegen Yücel

Ankara: Die türkische Regierung hat sich vor dem Verfassungsgericht des Landes erstmals zur Haftbeschwerde des deutschen Journalisten Deniz Yücel geäußert. Wie die "Welt" berichtet, bekräftigt das Justizministerium in der Stellungnahme die Vorwürfe gegen Yücel. Die Beweise gegen den "Welt"-Korrespondenten seien dazu geeignet, den Verdacht zu erwecken, dass er Propaganda für eine bewaffnete Terrororganisation betrieben und das Volk zu Hass und Feindschaft aufgehetzt habe, heißt es. Yücel hatte bereits im März 2017 Beschwerde gegen seine Haft eingereicht. Seine Anwälte haben nun zwei Wochen Zeit, um auf die Stellungnahme der Regierung zu antworten. Anschließend entscheidet das türkische Verfassungsgericht, ob der Journalist in Untersuchungshaft bleiben muss oder für die Dauer des Verfahrens freigelassen wird.| 04.01.2018 15:45 Uhr

Angeklagte weisen Loveparade-Vorwürfe zurück

Düsseldorf: Im Prozess um die Katastrophe bei der Loveparade 2010 haben mehrere Angeklagte die gegen sie erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. Die Verteidiger von zwei Mitarbeitern des Duisburger Bauamtes und einem Angestellten des Veranstalters erklärten, dass für die Planung und Durchführung der Loveparade eine Vielzahl von Personen zuständig gewesen sei. Mögliche Hauptverantwortliche säßen aber gar nicht auf der Anklagebank. Auch die Polizei sei aus der Verantwortung herausgehalten worden. Bei der Loveparade 2010 in Duisburg waren im Gedränge 21 Menschen ums Leben gekommen, mindestens 652 wurden verletzt. Sechs Mitarbeiter der Stadt und vier Mitarbeiter des Veranstalters sind wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung angeklagt.| 04.01.2018 15:45 Uhr