NDR Info Nachrichten vom 30.12.2017:

Neue regierungskritische Proteste im Iran

Teheran: Im Iran sind den dritten Tag in Folge Regierungskritiker auf die Straße gegangen. Vor der Teheraner Universität skandierten Demonstranten "Tod den Taliban" und verglichen damit die iranische Führungsschicht mit den Islamisten in Afghanistan. Die Kundgebungen hatten am Donnerstag in mehreren Städten begonnen. Zunächst ging es um Preissteigerungen und die hohe Arbeitslosigkeit. Inzwischen richten sich die Proteste - wie heute in Teheran - zunehmend gegen die geistliche Führung. Es soll bislang mehr als 50 Festnahmen gegeben haben. Das iranische Innenministerium drohte Bürgern, die an nicht genehmigten Demonstrationen teilnehmen, mit Konsequenzen. Heute fanden landesweit auch staatlich organisierte Kundgebungen statt, auf denen die Teilnehmer gegen die regierungskritischen Versammlungen protestierten.| 30.12.2017 14:45 Uhr

Zahl der Asylbewerber in EU gesunken

Brüssel: Die Zahl der Asylbewerber in der Europäischen Union ist in diesem Jahr deutlich gesunken. Nach Angaben der Statistikbehörde Eurostat stellten in den ersten neun Monaten insgesamt rund 480.000 Menschen in EU-Staaten erstmals einen Antrag auf Asyl. Das sind 50 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2016. Deutschland bleibt den Daten zufolge das wichtigste Zielland. Fast ein Drittel der Flüchtlinge bat hier um Asyl. Innerhalb der EU gibt es weiter Streit über die Verteilung der Migranten. Luxemburgs Außenminister Asselborn kritisierte den neuen österreichen Bundeskanzler Kurz. Der Wiener Regierungschef verstehe das Einmaleins der EU nicht, sagte Asselborn dem "Spiegel". Hintergrund ist, dass Bundeskanzler Kurz die EU-Staaten nicht mehr dazu zwingen will, Flüchtlinge aufzunehmen. Er fordert damit das Ende einer bisher geplanten Verteilungsquote.| 30.12.2017 14:45 Uhr

Putin ruft Trump zu Zusammenarbeit auf

Moskau: Russlands Präsident Putin hat seinen US-Kollegen Trump zu einer pragmatischen Zusammenarbeit aufgefordert. In Putins vorab veröffentlichter Neujahrsbotschaft heißt es, ein konstruktiver Dialog sei besonders wichtig, um die strategische Stabilität in der Welt zu stärken. Nach Ansicht des russischen Präsidenten muss gegenseitiges Vertrauen die Basis für die Entwicklung der Beziehungen zwischen Moskau und Washington sein. Das Verhältnis zwischen den beiden Staaten ist angespannt. Moskau verurteilt die US-Sanktionen gegen Russland. Die amerikanischen Geheimdienste werfen dem Kreml vor, den US-Präsidentenwahlkampf beeinflusst zu haben. Außerdem unterstützen Russland und die Vereinigten Staaten sowohl im Ukraine-Konflikt aus auch im syrischen Bürgerkrieg unterschiedliche Seiten.| 30.12.2017 14:45 Uhr

Chaos Computer Club beendet Hackerkongress

Leipzig: Der Kongress des Hackervereins "Chaos Computer Club" ist mit einem Besucherrekord zu Ende gegangen. Nach Angaben der Veranstalter kamen 15.000 Besucher auf das Messegelände in Leipzig. Vier Tage lang ging es um Aspekte der IT-Sicherheit, aber auch um gesellschaftspolitische Themen. Hacker präsentierten Sicherheitslücken, die sie aufgespürt haben, etwa bei öffentlichen Smartphone-Aufladestationen oder im Online-Banking. In vielen Vorträgen ging es auch um Internet-Einschränkungen in einzelnen Ländern wie China, Nordkorea, im Iran oder in Saudi-Arabien.| 30.12.2017 14:45 Uhr

Windpark bei Rügen liefert ersten Strom

Sassnitz auf Rügen: Der Windpark Wikinger in der Ostsee hat seinen ersten Strom ins Netz eingespeist. Der zuständige Energiekonzern sprach von einem Meilenstein. Der Offshore-Windpark liegt fast 40 Kilometer nordöstlich der Insel Rügen. Er wurde seit Anfang 2016 gebaut und umfasst 70 Windräder. Wenn er voll hochgefahren ist, kann er etwa 350.000 Haushalte mit Strom versorgen. Das entspricht rund 20 Prozent des Gesamtverbrauchs in Mecklenburg-Vorpommern.| 30.12.2017 14:45 Uhr