NDR Info Nachrichten vom 06.12.2017:

Kritik an Trumps Jerusalem-Vorhaben

Ankara: Zahlreiche Staaten haben besorgt auf die Pläne von US-Präsident Trump reagiert, Jerusalem als Hauptstadt von Israel anzuerkennen. Die Türkei lud die Mitglieder der Organisation für Islamische Zusammenarbeit für kommende Woche zu einem Sondergipfel ein, Jordanien und die Palästinenser beantragten eine Dringlichkeitssitzung der Arabischen Liga. China und Russland warnten vor neuen Spannungen in der Region. Der UN-Gesandte für den Nahost-Friedensprozess, Mladenov, betonte, der Status von Jerusalem müsse Gegenstand direkter Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern sein. Am Abend will Trump sich nach Angaben aus dem Weißen Haus zu dem Thema äußern.| 06.12.2017 17:45 Uhr

Kommission für europäischen Währungsfonds

Brüssel: Die EU-Kommission hat Pläne zur Weiterentwicklung der Euro-Zone vorgestellt. Ziel ist es, die Wirtschafts- und Währungsunion zu vertiefen. Ein Kernpunkt der Reform ist der Umbau des Euro-Rettungsschirms ESM in einen europäischen Währungsfonds. Er könnte die Mitgliedsstaaten bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten unterstützen. Nach den Vorstellungen der Kommission soll sie selbst einen solchen Währungsfonds verwalten. Dies dürfte aber auf Widerspruch bei mehreren EU-Ländern stoßen. Sie wollen, dass weiterhin die Finanzminister der Nationalstaaten über die Verwendung des Geldes entscheiden. Ein weiterer Reformvorschlag ist die Einführung eines europäischen Finanzministers, der künftig die Euro-Gruppe leiten soll.| 06.12.2017 17:45 Uhr

Anschlag auf May vereitelt

London: Die britischen Sicherheitsbehörden haben einen Anschlag auf Premierministerin May verhindert. Ein 20-Jähriger aus London wollte demnach den Regierungssitz in der Downing Street mit Sprengstoff angreifen und May töten. Ein 21-Jähriger aus Birmingham soll ihn dabei unterstützt haben. Die beiden Verdächtigen mussten heute vor dem Haftrichter erscheinen. Sie gaben an, dass sie sich in einem Prozess für nicht schuldig bekennen werden. Antiterrorspezialisten hatten die Männer vor einer Woche festgenommen.| 06.12.2017 17:45 Uhr

USA: kein stärkerer Dialog der Nato mit Russland

Brüssel: Die USA sind gegen regelmäßigere Treffen zwischen der Nato und Russland. Außenminister Tillerson sagte bei Beratungen des Bündnisses in Brüssel, Gespräche würden unterstützt, wenn es ein Ziel gebe. Die Normalisierung des Dialogs mit Moskau sei aber nur denkbar, wenn man einer Lösung des Ukrainekonflikts näher komme, betonte Tillerson. Deutschland hatte sich zuletzt innerhalb der Nato für intensivere Gespräche mit Russland eingesetzt. Entsprechende Treffen können nur dann angesetzt werden, wenn alle 29 Mitgliedsstaaten der Militärallianz zustimmen.| 06.12.2017 17:45 Uhr

Kein Olympia-Boykott durch Russland

Moskau: Russland wird seine Sportler nicht daran hindern, unter neutraler Flagge an den nächsten olympischen Winterspielen teilzunehmen. Präsident Putin erklärte, einen Boykott werde es nicht geben. Das Internationale Olympische Komitee hatte Russland gestern wegen systematischen Dopings von den Winterspielen in Südkorea 2018 ausgeschlossen. Russische Sportler dürfen aber daran teilnehmen, wenn sie nachweisen, dass sie nicht gedopt haben. Sie müssen dann unter der olympischen Flagge starten.| 06.12.2017 17:45 Uhr