NDR Info Nachrichten vom 05.12.2017:

G20-Krawalle: Razzien gegen Linksextreme

Hamburg: Die Polizei hat im Zusammenhang mit Krawallen am Rande des G20-Gipfels in der Hansestadt in acht Bundesländern Razzien in der linksextremen Szene durchgeführt. Nach Angaben des Leiters der Sonderkommission "Schwarzer Block", Hieber, wurden insgesamt 25 Objekte durchsucht. Darunter seien zwei Zentren der linken Szene in Göttingen und Stuttgart gewesen. Die Polizeiaktion richtete sich Hieber zufolge gegen 22 Beschuldigte. Es wurden Laptops, Handys und USB-Sticks sichergestellt. Insgesamt waren gut 580 Beamte an den Razzien beteiligt. Die Sonderkommission "Schwarzer Block" war nach den schweren Ausschreitungen am Rande des Gipfeltreffens in Hamburg gegründet worden. Mehrere Menschen wurden seitdem verurteilt, Hunderte Ermittlungsverfahren laufen noch.| 05.12.2017 12:45 Uhr

Gabriel: Europa muss größere Rolle spielen

Berlin: Europa muss nach Ansicht von Bundesaußenminister Gabriel angesichts einer sich ändernden Weltordnung eine größere Rolle spielen. Die EU könne nur überleben, wenn sie ihre eigenen Interessen definiere und so ihren Machtanspruch entfalte, sagte Gabriel auf einem außenpolitischen Forum in Berlin. Derzeit sei Europa kein echter Faktor in der Welt. In diesem Zusammenhang drängt der SPD-Politiker auch auf eine Neuausrichtung der deutschen USA-Politik. Die Vereinigten Staaten unter ihrem neuen Präsidenten Trump kämen ihrer Rolle als weltpolitische Gestaltungskraft nur noch geschwächt nach.| 05.12.2017 12:45 Uhr

Kein internationaler Haftbefehl mehr gegen Puigdemont

Madrid: Spaniens Staatsgerichtshof hat den internationalen Haftbefehl gegen den entmachteten katalanischen Regierungschef Puigdemont aufgehoben. Die Entscheidung gilt ebenso für vier seiner früheren Kabinettsmitglieder, die sich wie Puigdemont nach Belgien abgesetzt hatten, wie der zuständige Richter erklärte. Zur Begründung hieß es, die Politiker hätten Bereitschaft gezeigt, nach Spanien zurückzukehren. Außerdem werde mit der Entscheidung verhindert, dass sich mehrere europäische Gerichte mit der Angelegenheit befassen müssten. Die spanische Justiz wirft den Beschuldigten Rebellion, Aufruhr und Missbrauch öffentlicher Mittel vor.| 05.12.2017 12:45 Uhr

OECD: Immer mehr Ältere in Deutschland beschäftigt

Berlin: In Deutschland gehen immer mehr ältere Menschen einer regulären Beschäftigung nach. Das geht aus einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, hervor. Danach stieg die Beschäftigungsrate bei den 55- bis 64-Jährigen seit dem Jahr 2000 um mehr als 30 Prozentpunkte - und damit im internationalen Vergleich am stärksten. Bei den 55- bis 59-Jährigen arbeiten demnach inzwischen etwa 80 Prozent, bei den 60- bis 64-Jährigen rund 56 Prozent. Spitzenreiter sind vor Deutschland in Europa noch Schweden, die Schweiz, Tschechien, Dänemark und Norwegen. An anderer Stelle ist Deutschland im OECD-Vergleich dagegen Schlusslicht: So haben Frauen im Vergleich zu Männern wesentlich geringere Alterseinkünfte.| 05.12.2017 12:45 Uhr

Russland verteidigt Athleten

Moskau: Vor der Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees über eine Strafe wegen systematischen Dopings hat Russlands Staatsspitze seine Sportler verteidigt. Kremlsprecher Peskow sagte, Moskau werde die Interessen der Athleten und die Ideale der olympischen Bewegung schützen. Die IOC-Führung berät heute über Konsequenzen aus dem Dopingskandal. Möglich sind Strafen bis hin zum Ausschluss Russlands von den Olympischen Winterspielen in Südkorea 2018. Russland steht im Verdacht, jahrelang systematisches, staatlich gedecktes Doping betrieben zu haben. Als Kronzeuge hatte der frühere Leiter des Moskauer Anti-Dopinglabors vom Austausch von Proben bei den Winterspielen von Sotschi berichtet. Eine Untersuchung der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA bestätigte die Vorwürfe gegen Russland.| 05.12.2017 12:45 Uhr