NDR Info Nachrichten vom 08.11.2017:

Paradise Papers - Deutsche Banken im Visier

Hamburg: Im Zuge der "Paradise Papers" über dubiose Finanzpraktiken geraten jetzt auch deutsche Banken ins Visier. Nach Recherchen von NDR und "Süddeutscher Zeitung" wickeln mehrere Institute den Zahlungsverkehr für illegale Online-Casinos ab. In einer Stichprobe hatten sich Reporter bei sieben Wett-Anbietern angemeldet, die nicht für den hiesigen Markt zugelassen sind. Die Journalisten konnten ihre Einsätze dennoch über deutsche Banken einzahlen - etwa über die Postbank, die Hypovereinsbank und die DZ Bank. Nach Auffassung von Niedersachsens Innenministerium und mehreren Fachleuten verstoßen Geldinstitute gegen den Glücksspielstaatsvertrag, wenn sie die Geldflüsse zulassen. Zudem könnten sie sich der Beihilfe zu illegalem Glücksspiel und Geldwäsche strafbar machen. Mehrere Banken erklärten auf Nachfrage, sie hielte sich an deutsches Recht.| 08.11.2017 06:45 Uhr

EU-Kommission will weniger CO2 bei Autos

Brüssel: Die EU-Kommission will heute strengere Vorgaben für den Schadstoffausstoß von Autos vorschlagen. Wie vorab bekannt wurde, sollen Fahrzeuge bis zum Jahr 2025 laut Kommission 15 Prozent weniger CO2 ausstoßen als im Jahr 2021. Die Zielmarke für dieses Jahr liegt bei 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer. Bis zum Jahr 2030 soll der Rückgang dann bei 30 Prozent liegen. Verstöße sollen mit hohen Geldstrafen belegt werden. Außerdem will die Kommission Anreize schaffen, damit Autohersteller mehr Fahrzeuge mit wenig oder gar keinen Abgasen bauen. Derzeit sind PKW für gut ein Siebtel des CO2-Ausstoßes in Europa verantwortlich.| 08.11.2017 06:45 Uhr

US-Demokraten siegen bei Regionalwahlen

Richmond: In den USA haben die Demokraten mehrere Wahlen auf bundesstaatlicher und kommunaler Ebene gewonnen. Die Kandidaten der Partei setzten sich bei den Gouverneurswahlen in Virginia und New Jersey ebenso durch wie bei der Bürgermeisterwahl in der Millionenmetropole New York. Besonders die Abstimmung in Virginia galt als wichtiger Stimmungstest für die Kongresswahlen im kommenden Jahr. Der republikanische Kandidat in dem Bundesstaat hatte sich Präsident Trump zum Vorbild genommen und auf einen konfrontativen Wahlkampf gesetzt, konnte sich damit aber nicht durchsetzen. Allerdings haben die Demokraten in diesem Jahr bereits vier Nachwahlen zum Kongress verloren.| 08.11.2017 06:45 Uhr

NATO will eigene Reform auf den Weg bringen

Brüssel: Die Nato-Verteidigungsminister wollen heute weitere Reformen des Militärbündnisses auf den Weg bringen. So soll die Kommandostruktur überarbeitet werden, um besser auf Bedrohungslagen reagieren und Truppen innerhalb von Europa schneller verlegen zu können. Auch für Marineoperationen sind neue Planungsstäbe vorgesehen. Außerdem will sich die NATO künftig stärker auf die Abwehr von Cyber-Angriffen konzentrieren.| 08.11.2017 06:45 Uhr

Generalstreik in Katalonien

Barcelona: In der spanischen Region Katalonien haben Gewerkschaften für heute zu einem Generalstreik aufgerufen. Viele Unternehmen, Geschäfte und Restaurants bleiben voraussichtlich geschlossen. Auch der Betrieb des Öffentlichen Nahverkehrs soll stark eingeschränkt werden. Den Organisatoren zufolge richtet sich der Streik gegen die ihrer Ansicht nach schlechten Arbeitsbedingungen in Katalonien. Mit den Unabhängigkeitsbestrebungen habe er nichts zu tun. Die Befürworter einer Abspaltung von Spanien wollen am Mittag in sieben katalanischen Städten außerdem auf die Straße gehen. Sie protestieren vor allem dagegen, dass regionale Politiker auf Anordnung der spanischen Justiz in Untersuchungshaft sitzen.| 08.11.2017 06:45 Uhr