NDR Info Nachrichten vom 28.10.2017:

Puigdemont ruft zum Widerstand auf

Barcelona: Der abgesetzte katalanische Regierungschef Puigdemont hat seine Landsleute zum friedlichen Widerstand gegen die spanische Zentralregierung aufgerufen. In einer Fernsehansprache erklärte Puigdemont am Nachmittag, er werde sich weiter für den Aufbau eines freien Landes einsetzen. Es ist der erste öffentliche Auftritt des Politikers seit seiner Entmachtung durch Madrid. Der spanische Ministerpräsident Rajoy hatte heute früh offiziell die Amtsgeschäfte Puigdemonts übernommen. Auch die übrigen Mitglieder der Regionalregierung sowie die örtlichen Polizeichefs wurden abgesetzt. Zuvor hatte das Regionalparlament in Barcelona gegen den Willen der Zentralregierung die Loslösung Kataloniens von Spanien beschlossen.| 28.10.2017 15:15 Uhr

Regionalkonferenz der SPD in Hamburg

Hamburg: In der Hansestadt hat die erste von acht Regionalkonferenzen der SPD begonnen. Ziel der Parteiführung ist es, die Niederlage bei der Bundestagswahl aufzuarbeiten. Neben hunderten SPD-Mitgliedern aus dem Norden wird auch Partei-Chef Schulz an der Regionalkonferenz teilnehmen. Schulz betonte zu Beginn der Veranstaltung, zunächst gehe es darum, zuzuhören, wie die Mitglieder an der Basis die Situation einschätzen. Die Konferenz ist nicht öffentlich. Der stellvertretende Parteivorsitzende Scholz hatte in den vergangenen Tagen ein Grundsatzpapier vor gelegt, in dem der Hamburger Bürgermeister auf strukturelle Probleme der Partei verwies und eine schonungslose Analyse forderte. Beobachter hatten das Papier auch als Kritik am Kurs von SPD-Chef Schulz aufgefasst.| 28.10.2017 15:15 Uhr

Verdi begrüßt Pläne von Easyjet

Berlin: Die Gewerkschaft Verdi hat die Ankündigung der britischen Fluggesellschaft Easyjet begrüßt, Teile des Geschäfts von Air Berlin zu übernehmen. Damit könnten etwa eintausend Arbeitsplätze gerettet werden, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft. Easyjet wolle die Mitarbeiter von Air Berlin offenbar ohne finanzielle Einbußen einstellen. Easyjet hatte angekündigt, von der insolventen Fluggesellschaft 25 geleaste Flugzeuge vom Typ A 320 zu übernehmen, außerdem Start- und Landerechte für den Flughafen Berlin-Tegel. Dafür erhält Air Berlin voraussichtlich 40 Millionen Euro. Die Kartellbehörden müssen dem Geschäft noch zustimmen.| 28.10.2017 15:15 Uhr

Zusammenstöße bei Präsidentenwahl in Kenia

Nairobi: In Kenia ist in mehreren Regionen die Wiederholung der Präsidentenwahl auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Grund sind schwere Ausschreitungen in einigen kenianischen Städten. Nach Polizeiangaben wurden mindestens fünf Menschen getötet, zahlreiche weitere verletzt. Vor allem Anhänger des Oppositionsführers Odinga lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei. Eine erste Präsidentenwahl war im August vom Obersten Gericht annulliert worden, nachdem Odinga sie nach seiner Niederlage gegen Amtsinhaber Kenyatta angefochten hatte. Er zeigte sich aber unzufrieden mit den Bedingungen, unter denen die Wiederholung der Wahl stattfinden sollte und rief zum Boykott auf.| 28.10.2017 15:15 Uhr

Fahndungserfolg nach Paketbombe an Schäuble

Athen: Die griechische Polizei hat einen Mann festgenommen, der verdächtigt wird, Paketbomben an den damaligen Finanzminister Schäuble und andere Politiker geschickt zu haben. Nach Angaben der Polizei wurde der 29-Jährige auf Videos erkannt, als er Pakete zur Post brachte. Der Mann sei mehrere Tage lang observiert worden. Er bestreite die Vorwürfe. Die Paketbombe an Schäuble war im Finanzministerium noch rechtzeitig entdeckt worden, bevor sie explodierte. Der CDU-Politiker gilt als Hardliner in der griechischen Finanzkrise und ist bei vielen Menschen im Land unbeliebt.| 28.10.2017 15:15 Uhr