NDR Info Nachrichten vom 19.10.2017:

Katalonien: Streit über Unabhängigkeit eskaliert

Madrid: Im Konflikt über eine Unabhängigkeit Kataloniens ist ein Ultimatum der spanischen Zentralregierung verstrichen, ohne dass die Regionalregierung sich von den Abspaltungs-Plänen losgesagt hat. Nach Angaben aus Madrid hat der Chef der Regionalregierung, Puigdemont, in einem Schreiben an Ministerpräsident Rajoy erneut einen Dialog verlangt. Anderenfalls werde er an der Unabhängigkeit festhalten. Rajoy erklärte daraufhin, er werde aus der Weigerung der Katalanen wie angekündigt Konsequenzen ziehen und den Artikel 155 der Verfassung anwenden. Dieser erlaubt die vollständige oder teilweise Aberkennung der katalanischen Autonomierechte. Auch Neuwahlen könnten dann in Katalonien ausgerufen werden. Ein Sprecher der Zentralregierung sagte, man bedauere die Entscheidung in Barcelona, das Ultimatum verstreichen zu lassen. Es sei nun notwendig, so schnell wie möglich die verfassungsmäßige Ordnung Spaniens wieder herzustellen.| 19.10.2017 12:15 Uhr

FDP und Grüne beraten über Jamaika-Option

Berlin: Die Sondierungsgespräche über eine sogenannte Jamaika-Koalition gehen heute in die nächste Runde. Erstmals wollen FDP und Grüne über eine Zusammenarbeit beraten. Sie wären in dem von der Union geführten Bündnis die beiden kleinen Koalitionspartner. Schleswig-Holsteins Umweltminister Habeck von den Grünen erwartet, dass sich beide Parteien heute vor allem über strittige Themen austauschen. Als Beispiele nannte er auf NDR Info die Europapolitik und den Klimaschutz. Bereits gestern hatten Vertreter der Union in getrennten Gesprächen mit FDP und Grünen Gemeinsamkeiten ausgelotet. Kanzleramtsminister Altmaier sagte dazu im ARD-Morgenmagazin, er habe den Eindruck, dass alle Beteiligten den Erfolg des Jamaika-Experiments wollten. Es sei aber auch klar geworden, dass es schwierig werde, zusammenzukommen.| 19.10.2017 12:15 Uhr

EU-Gipfel berät über Flüchtlingspolitik

Brüssel: Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union kommen am Nachmittag zu einem Gipfeltreffen zusammen. Dabei geht es unter anderem um die noch immer nicht funktionierende Verteilung von Flüchtlingen auf die Mitgliedsstaaten. Bundeskanzlerin Merkel will ihre Kollegen außerdem davon überzeugen, die Finanzhilfen an die Türkei zu reduzieren, um so auf die andauernde Inhaftierung von Journalisten und Menschenrechtlern in dem Land zu reagieren. Der von Merkel im Wahlkampf geforderte Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen mit Ankara steht nicht an. Weitere Themen des zweitägigen EU-Gipfels sind unter anderem die Digitalisierung Europas, die Brexit-Verhandlungen mit Großbritannien und der Konflikt mit Nordkorea.| 19.10.2017 12:15 Uhr

Weniger Berechtigte beim Familiennachzug

Nürnberg: Nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung wird in der Debatte über den Familiennachzug von Flüchtlingen mit zu hohen Zahlen operiert. Das Institut, das der Bundesagentur für Arbeit untersteht, hat repräsentativ ausgewählte 4.800 erwachsene Geflüchtete befragt. Danach ist damit zu rechnen, dass auf vier Flüchtlinge eine nachzugsberechtigte Person kommt, in der Regel der Ehegatte oder Kinder. In absoluten Zahlen wären das bis Ende des Jahres 150.000 bis 180.000 Menschen. Bundesinnenminister de Maiziere hatte im August erklärt, pro Flüchtling sei mit einem nachzugsberechtigten Familienmitglied zu rechnen. Der Familiennachzug ist einer der Streitpunkte in den Koalitionsverhandlungen von Union, FDP und Grünen. Für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus ist er bis März 2018 ausgesetzt.| 19.10.2017 12:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax fällt um 0,5 Prozent auf 12.973 Punkte. Der japanische Nikkei-Index schließt um 0,4 Prozent höher bei 21.449. Der Euro kostet einen Dollar 18 04.| 19.10.2017 12:15 Uhr