NDR Info Nachrichten vom 23.07.2017:

Erdogan verbittet sich deutsche Einmischung

Ankara: Der türkische Präsident Erdogan hat Kritik aus Deutschland als Einmischung in innere Anlegenheiten zurückgewiesen. Erdogan sagte, die Türkei sei ein demokratischer Rechtsstaat. Niemand habe das Recht, sich in die inneren Belange des Landes einzumischen. Zudem warf er Deutschland erneut vor, türkischen Terroristen Unterschlupf zu bieten. Nach der Inhaftierung von Menschenrechtlern in Istanbul hat die Bundesregierung ihre Türkei-Politik verschärft. Zugleich warnen führende deutsche Politiker vor einer Eskalation der aktuellen Krise. Kanzleramtsminister Altmaier sagte der "Bild am Sonntag", in der Region sei die Türkei eines der demokratischsten Länder. Das Verhalten der Regierung sei jedoch nicht akzeptabel. Österreichs Außenminister Kurz warb erneut für einen Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen mit Ankara.| 23.07.2017 12:00 Uhr

Nahost-Dringlichkeitssitzung im UN-Sicherheitsrat

New York: Der UN-Sicherheitsrat hat wegen der Krise zwischen Israel und den Palästinensern eine Dringlichkeitssitzung einberufen. Schweden, Frankreich und Ägypten haben das Treffen beantragt. Die Sitzung ist für morgen geplant. Der seit Tagen schwelende Streit über Metalldetektoren und zusätzliche Überwachungskameras am Eingang zum Tempelberg in Jerusalem hat zu Gewaltausbrüchen geführt. Acht Menschen kamen dabei in den vergangenen Tagen ums Leben, sowohl Palästinenser als auch Israelis. Der Tempelberg gilt Juden und Muslimen gleichermaßen als heilig. Israel hatte die Sicherheitsvorkehrungen dort verschärft nach einem Mordanschlag auf Polizisten. Wegen der strengeren Zugangskontrollen fror Palästinenserpräsident Abbas alle Kontakte zu Israel ein.| 23.07.2017 12:00 Uhr

Schulz: Flüchtlingskrise könnte sich wiederholen

Berlin: SPD-Chef Schulz hält es für möglich, dass sich die Flüchtlingssituation des Jahres 2015 in Deutschland wiederholen könnte. Schulz sagte in einem Interview, die Lage am Mittelmeer sei hochbrisant. Er bezog sich damit auf die steigende Zahl der Geflüchteten, die von Libyen aus über das Meer Richtung Europa kommen. Wenn jetzt nicht gehandelt werde, drohe sich die Situation von 2015 zu wiederholen, sagte der SPD-Kanzlerkandidat.| 23.07.2017 12:00 Uhr

BKA traut Reichsbürgern Terroranschläge zu

Berlin: Das Bundeskriminalamt warnt in einem aktuellen Lagebericht offenbar eindringlich vor rechtsextremen Reichsbürgern. Nach Informationen der "Welt am Sonntag" traut das BKA der Bewegung äußerste Gewalt bis hin zu terroristischen Aktionen zu. Demnach rechnen Ermittler den Reichsbürgern bisher insgesamt etwa 13.000 Straftaten zu, davon 750 Gewaltdelikte. Mehr als 700 Taten richteten sich gegen Mitarbeiter von Behörden. Die Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik nicht an, sondern sind der Ansicht, das Deutsche Reich bestehe in den Grenzen von 1937 fort.| 23.07.2017 12:00 Uhr

Heftige Unwetter - ein Toter bei Aurich

Aurich: Im Nordwesten Niedersachsens ist bei heftigen Unwettern ein Mensch gestorben. Laut Polizei kam der Autofahrer in Großefehn im Kreis Aurich mit seinem Wagen von der überfluteten Straße ab. Auch im Kreis Cloppenburg und im Emsland war die Feuerwehr im Dauereinsatz. Äste brachen ab, Keller liefen voll und zahlreiche Straßen wurden überflutet. Starkregen und Gewitter sorgten auch in Berlin für Behinderungen. Die Feuerwehr in der Hauptstadt musste mehr als 400 Mal ausrücken. Der S-Bahn-Verkehr wurde auf zwei Linien unterbrochen. An den Flughäfen in Berlin gab es Behinderungen. Mehrere Maschinen wurden am späten Abend nach Rostock umgeleitet. Hunderte Passagiere mussten am Flughafen Laage die Nacht im Terminal verbringen.| 23.07.2017 12:00 Uhr

Weitere Nachbeben auf Kos

Kos: Auf der griechischen Urlaubsinsel hat es weitere Nachbeben gegeben. Nach Angaben von Behörden erreichten sie eine Stärke von 4,6 und 4,7. Viele Menschen auf Kos verbrachten die Nacht erneut im Freien, etwa auf Strandliegen, in Autos und in Parks. Am Freitag hatte ein Erdbeben der Stärke 6,7 auf der griechischen Insel schwere Schäden verursacht. Zwei Menschen starben - ein Haus stürzte ein. Mehr als 100 Menschen wurden verletzt. Seismologen warnen vor einer langen Serie von Nachbeben.| 23.07.2017 12:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Am Nachmittag zeitweise aufgeheitert, es bleibt meist trocken, in Vorpommern noch Schauer oder Gewitter, 19 bis 24 Grad. Nachts bleibt es trocken, örtlich Nebel, an der Nordsee kurze Schauer, Tiefstwerte 16 bis 11 Grad. Morgen nach freundlichem Beginn von Südwestniedersachsen Regen, vereinzelt Gewitter, an der Ostsee bleibt es trocken. Temperaturen um 20 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag bewölkt, gebietsweise länger anhaltender Regen, 18 bis 21 Grad.| 23.07.2017 12:00 Uhr