NDR Info Nachrichten vom 11.07.2017:

G20-Krawalle: Polizei püft 2000 Fotos

Hamburg: Die Polizei will bei den Ermittlungen zu den G20-Krawallen mehr als 2.000 Fotos auswerten. Die Bilddateien stammen teilweise von Handy-Aufnahmen, die den Behörden zur Verfügung gestellt wurden. Polizeipräsident Meyer sagte, Aufgabe einer Sonderkommission werde es auch sein, hunderte Stunden Videoaufnahmen der Sicherheitskräfte zu sichten. An den Tatorten sollen Beamte zudem nach Fingerabdrücken und DNA-Spuren suchen und Zeugen befragen. Bisher wurden rund 50 Haftbefehle erlassen. Meyer betonte, bei den Krawallen in Hamburg seien auch ausländische Gewalttäter mit einer sehr professionellen, kriminellen Straßenkämpfer-Mentalität registriert worden.| 11.07.2017 16:45 Uhr

Gabriel greift Union und Merkel an

Berlin: In der Debatte über die G20-Krawalle hat Außenminister Gabriel die CDU für ihre Angriffe auf Hamburgs Bürgermeister Scholz kritisiert. Der SPD-Politiker sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, die Partei betreibe ein doppelzüngiges Schwarze-Peter-Spiel. Scholz werde von Bundespolitikern der Union wie Kanzleramtschef Altmaier in Schutz genommen, während die Christdemokraten auf Landesebene seinen Rücktritt forderten. Dies sei infamer und böser Wahlkampf, so Gabriel. Wer den Rücktritt des Hamburger Bürgermeisters wolle, der müsse auch den von Angela Merkel verlangen. Die Kanzlerin trage die Verantwortung für die Wahl des Gipfelorts.| 11.07.2017 16:45 Uhr

Kleine Gewerkschaften enttäuscht von Karlsruher Urteil

Karlsruhe: Die klagenden Gewerkschaften haben überwiegend enttäuscht auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Tarifeinheitsgesetz reagiert. Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Weselsky, sagte, er hätte sich gewünscht, dass das Gesetz klar zurückgewiesen wird. Der Vorsitzende des Beamtenbunds dbb, Dauderstädt, nannte die Richterentscheidung schwer nachvollziehbar. Auf NDR Info schloss er eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof nicht aus. Der Präsident der Piloten-Vereinigung Cockpit, Schulz, kritisierte, kleine Gewerkschaften müssten weiter fürchten, durch eine größere verdrängt zu werden. Das Bundesverfassungsgericht stufte das Tarifeinheitsgesetz heute grundsätzlich als rechtens ein. Die Richter machten jedoch Vorgaben, damit die Interessen von kleinen Gewerkschaften besser berücksichtigt werden. Das Gesetz sieht vor, dass in einem Betrieb nur der Tarifvertrag der Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern gilt, sofern sich die Arbeitnehmervertreter nicht einigen.| 11.07.2017 16:45 Uhr

Bischöfe in Venezuela ergreifen das Wort

Caracas: Die katholischen Bischöfe in Venezuela haben Präsident Maduro aufgefordert, die geplante verfassunggebende Versammlung abzusagen. In einem Brief mahnten die Bischöfe den sozialistischen Staatschef außerdem, die Gewaltenteilung im Land zu respektieren. Nach dem Willen Maduros soll die verfassunggebende Versammlung am 30. Juli die Machtverhältnisse in Venezuela neu ordnen. Seit April gibt es in dem südamerikanischen Land Massenproteste gegen die Regierung. Etwa 90 Menschen wurden getötet.| 11.07.2017 16:45 Uhr

Mehr Betroffene im britischen Missbrauchsskandal

London: Die Zahl der mutmaßlichen Opfer von sexuellem Missbrauch im britischen Sport ist auf fast 750 gestiegen. Das teilte die Polizei mit. Insgesamt seien 27 Sportarten betroffen, insbesondere aber der Fußball. Ende des vergangenen Jahres hatten mehrere ehemalige Fußballprofis erklärt, sie seien als Jugendliche missbraucht worden. Der englische Fußball-Verband hat eine eigene Untersuchungskommission eingesetzt. Die Behörden gehen im ganzen Land von etwa 275 Tätern aus.| 11.07.2017 16:45 Uhr