Unsere Geschichte
Samstag, 04. Juni 2022, 12:00 bis
12:45 Uhr
Wer auf dem Land groß geworden ist, der hatte eine wahre "Bilderbuch-Kindheit" in der Natur. Das glauben zumindest alle, die nicht auf dem Land aufgewachsen sind. Ställe, Felder und Wiesen waren zwar in den 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahren noch ein riesengroßer Abenteuerspielplatz. Dafür mussten die Kinder auf dem Land aber damals auch schon früh bei der Arbeit mit anpacken. Als Jugendliche suchten sie verzweifelt nach kleinen Fluchten aus der dörflichen Enge.
Erinnerungen zwischen Abenteuer und kargen Jahren
Im Film erinnern Norddeutsche zwischen Rügen und dem Emsland an die Höhen und Tiefen ihrer Kindertage: von der kargen Nachkriegszeit, als Landkinder noch richtig auf den Äckern schufteten und es kein fließend Wasser auf den Höfen gab, bis zur Schneekatastrophe von 1979. Seltenes Filmmaterial aus norddeutschen Archiven und Privataufnahmen lassen diese Zeiten filmisch wieder lebendig werden.
Ludger Abelns Kindheit im Emsland
Ludger Abeln wuchs in den 1960er-Jahren im Emsland auf. Er hielt als Kind auf dem Hof seines Onkels nächtliche Stallwachen bei den kalbenden Kühen und absolvierte seinen ersten Ritt auf einem "Dieselross". Mit zwölf Jahren lernte Ludger Trecker fahren und fühlte sich oben auf dem Bock "wie Graf Koks".
Mit dem Schlachten groß geworden
Der Vater von Gerd Lassen hatte eine Landschlachterei in Schleswig-Holstein. Schon im Alter von vier Jahren fuhr der Junge zusammen mit dem Vater los, um die Schweine vom Bauern abzuholen. Für Gerd war es damals selbstverständlich, dass Tiere geschlachtet werden und ihr Fleisch irgendwann auf dem Teller landet. Als Haustiere hatte man auf dem Land schließlich nur Katzen und Hunde. Schon als ganz kleiner Junge hatte Gerd seinen eigenen, kleinen Metzgerkittel. Heute führt er den Betrieb seines Vaters weiter.
Vor der Kamera für "Ferien auf Immenhof"
Karl-Heinz Ebbinghaus war eigentlich nur im Film ein echtes Landkind. Er spielte als Siebenjähriger den "müden Willi" im Heimatfilmklassiker "Ferien auf Immenhof". In der Kinofilmreihe aus den 1950er-Jahren war das Landleben für Kinder rundum paradiesisch - und Karl-Heinz mittendrin. Das Ponyreiten ging zwar vor der Kamera ein bisschen nach hinten los, aber dafür lernte Karl-Heinz die nette Heidi Brühl kennen und bekam sogar ein Autogramm.
Zwei Leben für die Tiere
Die Zwillinge Kati und Rike van der Weerd wuchsen in den 1970er-Jahren an der Oste in Niedersachsen auf. Schon als Dreijährige zogen sie mit dem Dreirad los, um für 30 Pfennig ein Pony zu kaufen. Erfolglos. Das erste Pony bekamen sie erst mit sechs Jahren. Heute leben sie noch immer auf dem Hof der Eltern und arbeiten als Tier-Heilpraktikerinnen.
- Autor/in
- Thorsten Mack
- Regie
- Thorsten Mack
- Redaktion
- Carola Meyer
- Produktionsleiter/in
- Eva-Maria Wittke
- Redaktion
- Christoph Mestmacher