Panorama 3

Dienstag, 26. März 2024, 21:15 bis 21:45 Uhr

Die Themen der Sendung:

  • Kampf gegen illegale Ferienwohnungen an der Küste 

Der Kreis Nordfriesland ist auf der Jagd nach illegalen Ferienwohnungen, die nicht in den Bebauungsplänen der Gemeinden vorgesehen sind. Allein auf Sylt könnte bis zur Hälfte aller Ferienwohnungen betroffen sein. 50 wurden bereits stillgelegt. Die illegale Vermietung von Ferienwohnungen ist ein großes Problem für viele Kreise und Gemeinden an der Küste. Sie blockieren Wohnraum und verstoßen gegen das Baurecht.  In den betroffenen Tourismusregionen regt sich Widerstand. Wie konnte es überhaupt so weit kommen? Die Panorama 3- Reporter*innen versuchen auf Sylt, in St. Peter-Ording und Timmendorf mit den Gegnern dieser Ferienwohnungen zu sprechen, aber auch mit Vermietern, die oft gar nicht wissen, dass sie illegal vermieten. Wie kann dieser Konflikt so gelöst werden, dass weder die Einheimischen noch der Tourismus leidet?

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Ferienhäuser auf Sylt aus der Vogelperspektive © picture alliance / dpa Foto: Daniel Reinhardt

"Sylter Garage" - Kampf gegen illegale Ferienwohnungen an der Küste

Mehr als 37.000 Urlauberbetten gibt es auf Sylt, bei nur 18.000 dauerhaft Ansässigen. Viele haben ihr eigenes Wohnhaus umgebaut - nicht immer legal. mehr

  • Genitalverstümmelung: Welchen Schutz brauchen Mädchen in Deutschland?

Hani ist aus Somalia geflohen. In einer Fachstelle der Diakonie in Kiel vertraut sie sich den Mitarbeiterinnen an. Sie erzählt, was ihr als Kind angetan wurde, wie sie von mehreren Frauen festgehalten wurde. Wie gesungen und gekocht wurde, und sie dachte, etwas Gutes würde passieren. Am Ende weinte sie vor Schmerzen und flüchtete später aus ihrem Dorf, weil sie hörte, welche Schmerzen die beschnittenen Frauen noch viel später in ihrem Leben hatten. Auch in Deutschland ist die Zahl weiblicher Genitalverstümmelung seit 2017 stark angestiegen. Etwa 67.000 Frauen, die in Deutschland leben, sind davon betroffen. Im Vergleich zu Daten, die das Bundesfamilienministerium 2017 erhoben hat, ist das ein Anstieg um 40 Prozent. In Deutschland ist die Genitalverstümmelung eine Straftat, die zu einer Gefängnisstrafe führen kann. Deshalb lassen viele Familien sie an ihren Töchtern in den Ferien in ihren alten Heimatländern vornehmen. Doch laut Bundeskriminalamt werden zunehmend Mädchen auch in Deutschland beschnitten. In einigen Städten in Norddeutschland gibt es Beratungsstellen und Hilfsangebote für die Frauen, die oft lebenslange Qualen erleiden. In Schleswig-Holstein stimmte auch der Landtag einstimmig für ein „Null Toleranz“-Programm gegen die Genitalverstümmelung und wollte sogar ein Netzwerk von Beratungsstellen aufbauen. Doch Finanzmittel im laufenden oder kommenden Etat sind dafür nicht vorgesehen. Noch geschähe, erzählen Expertinnen, auch in Deutschland viel zu wenig gegen diese schwere Menschenrechtsverletzung.

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Ein Info-Flyer zu Genitalverstümmelung. © Screenshot

Genitalverstümmelung: Welchen Schutz brauchen Mädchen in Deutschland?

Nach Berechnungen des Bundesfrauenministeriums leben über 73.200 Frauen und Mädchen in Deutschland, die eine Genitalverstümmelung erlitten haben. Das sind zehn Prozent mehr als noch vor drei Jahren. Viele weitere sind gefährdet. Um diese Mädchen zu schützen gibt es in Kiel eine spezialisierte Beratungsstelle der Diakonie Altholstein. mehr

  • Greifswald: Bürgerinitiative gegen Bürgerschaft 

Seit Monaten versucht die „Initiative Bürgerentscheid Greifswald“ den politischen Alltag in der Hansestadt zu behindern – mit undemokratischen Aktionen. Sie macht sich in der Bürgerschaft in Versammlungen lautstark bemerkbar und provoziert so einige Abgeordnete. Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) erzählt, wie die Auseinandersetzungen immer aggressiver, immer unsachlicher würden. Nun will die Bürgerinitiative bei den Kommunalwahlen im kommenden Juni antreten. Gegründet hatte sich die Bürgerinitiative aus Protest gegen ein geplantes Containerdorf für Flüchtlinge. Letztes Jahr initiierte sie dagegen ein Bürgerbegehren – und hatte Erfolg. Mehr als 65 Prozent der Greifswalder stimmten vergangenen Juni mit „Nein“, das heißt die Stadt darf zwei Jahre lang keine städtischen Grundstücke mehr für Container zur Unterbringung von Geflüchteten nutzen. Getragen von diesem Erfolg will die Bürgerinitiative bei der Kommunalwahl am 9. Juni in die Bürgerschaft gewählt werden. Was wird das in Greifswald verändern?

 

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Zwei Personen hängen Wahlplakate der Bürgerinitiative Greifswald auf. © Screenshot
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Greifswald: Bürgerinitiative gegen Bürgerschaft

Seit Monaten versucht die „Initiative Bürgerentscheid Greifswald“ den politischen Alltag in der Hansestadt zu behindern – mit undemokratischen Aktionen. 10 Min

 

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