Marode Wasserstraßen: Wird die Binnenschifffahrt kaputtgespart?
"Dieses Bauwerk pfeift fast auf seinem letzten Loch. (…) Diese Schleuse muss eigentlich dringend erneuert werden", erzählt Sebastiaan van Vliet von der B. Dettmer Reederei. Die MS Lilly hat 1.300 Tonnen Stahl geladen. Von Bremen aus geht es nach Oldenburg und von hier aus hinein in den Küstenkanal in die Niederlande und weiter nach Belgien. Auf der Tour zeigt sich, wieso die Binnenschifffahrt in Deutschland kaum vorankommt: Lange Wartezeiten vor Brücken, uralte und nur phasenweise nutzbare Schleusen, zu enge Kanäle - die deutschen Wasserstraßen sind teils marode und überlastet. Für Binnenschiffer wird jeder ungeplante Stopp teuer. Dabei hat Deutschland das Problem längst erkannt und schon 2016 eine groß angelegte Strategie entwickelt. Bis 2030 soll der Anteil der Binnenschifffahrt am gesamten Güterverkehr bei 12 Prozent liegen. Doch viel passiert ist seitdem nicht.