Nur wenigen Medienmachern gelingt es, eine herausragende Bedeutung im Print- und Fernsehgeschäft gleichzeitig zu erreichen. Giovanni di Lorenzo zeigt seit Jahrzehnten wie man das macht. Was er sagt, hat Gewicht. Seit 2004 ist er Chefredakteur der Wochenzeitung "DIE ZEIT" und seit mehr als 30 Jahren Gastgeber der Gesprächssendung "3nach9".

Seit 2004 Chefredakteur

Giovanni di Lorenzo ist Vollblutjournalist. "Wirklich, ich habe das auch wie eine Berufung empfunden", sagt der Wahl-Hamburger. "Ich wollte eigentlich etwas ganz Anderes machen in meinen Leben. Ich wollte entweder Manager werden oder Psychoanalytiker." Dann wurde er vor dem Abitur aufgefordert, ein Berufspraktikum zu machen, „um das ich mich nicht gekümmert hatte. Und dann hat mein Tutor, mein Mathelehrer gesagt: 'Giovanni, da ist noch eine Praktikantenstelle frei und ich glaube, das ist genau das Richtige für Dich.'"

Giovanni di Lorenzo ist zu Gast im Käpt'ns Dinner.

So kommt er zur "Hannoverschen Neuen Presse" und schreibt gleich am zweiten Tag einen Artikel. "Dann bin ich abends mit meinem schrottreifen Fiat nach Hause gefahren und habe gewusst: 'Das ist mein Ding!'", erinnert sich di Lorenzo.

"Ich bin einfach unendlich neugierig auf Menschen"

"Nach wie vor interviewe er sehr gerne Menschen. Ich bin einfach unendlich neugierig auf Menschen. Und in der Summe mag ich Menschen auch sehr gerne. (...) Ich interviewe sehr gerne und ich habe einige richtige Bösewichte – wie Erdogan oder Terroristen von rechts und links - interviewt. Und es gibt ganz viele - gerade jetzt - die sagen, solchen Menschen darf man überhaupt keine Plattform geben. Und das finde ich ganz falsch.“

Mit Michel Abdollahi spricht Giovanni di Lorenzo u. a. auch über vergeigte und besonders gelungene Interviews, Erinnerungen an Helmut Schmidt und Geschenke für Papst Franziskus. Beim Käpt'ns Dinner wird es eng und intensiv und persönlich, jenseits aller Politik: keine Kerzen, kein Tischtuch und erst recht keine Zeit für belanglose Plaudereien. Sondern eine halbe Stunde Talk zu allem, was die Welt bewegt und sonst noch wichtig ist.