Schulhof-Sanierung mit Problemen
11:30 Uhr: Es ein sonniger Tag im Mai in der kleinen Stadt Altentreptow. Die Schüler der Kooperativen Gesamtschule sitzen in ihren Klassenräumen. Ihre Geister laufen auf Hochtouren, ihre Körper sehnen sich nach frischer Luft. Sie wollen hinaus. Sie wollen sich bewegen. Einen kurzen Moment abschalten und die Seele baumeln lassen. Dann der erlösende Gong. Es ist Pause. Doch kaum haben die Schüler die beiden Gebäude verlassen, folgt die Ernüchterung.
Schule mit Sanierungsstau übernommen
Morsche Holzbänke, ein heruntergekommener Sportplatz, zerbrochene Bodensteinplatten - der Schulhof bietet alles, nur keine Erholung. Dazu kommen Graffitis am alten Schulgebäude "T12", zerbeulte Mülleimer und Dreckecken. "Wir haben die Schule mit einem immensen Sanierungsstau übernommen", sagt Claudia Ellgoth, Leiterin des Ordnungs- und Sozialamtes.
Seit 2006 ist die Stadt Schulträger der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Altentreptow. In den vergangenen Jahren wurden erst die drängendsten Probleme beseitigt. Das Hauptgebäude wurde saniert und ein Anbau für eine Cafeteria errichtet. Solche Großprojekte kosten Zeit und vor allem Geld. "Wir arbeiten scheibchenweise", sagt Schulleiter Dirk-Michael Brüllke.
"Wir brauchen Fördermittel"
Claudia Ellgoth war selbst Schülerin am Gymnasium Altentreptow, das heute die KGS ist. "Wenn es nach mir gehen würde, würde ich sagen: Wir machen jetzt den Schulhof. Die Stadt Altentreptow ist aber finanziell nicht sonderlich gut ausgestattet. Deswegen brauchen wir Fördermittel“, erklärt Claudia Ellgoth. Bereits seit 2015 plant die Stadt die Sanierung des Schulhofes in Zusammenarbeit mit dem Schülerrat der KGS. Die Bauarbeiten sollten schon im vergangenen Jahr starten. Doch der geplante Abriss der ehemaligen Großraumdisko "Dance Oase" in der direkten Nachbarschaft der Schule bereitet Probleme. Es fehlen zusätzliche Fördergelder für den Abriss. Auf dem Gelände soll später eine neue Schulsporthalle entstehen.
Komplizierter Förder-Dschungel
Für die Sanierung des Schulhofes stehen 600.000 Euro Fördergelder bereit. Aber auch da wartet ein Problem. Von diesem Geld darf nicht der Sportplatz auf dem Schulgelände saniert werden, auf dem die Schüler bis zur achten Klasse trainieren. Denn: "Der Sportplatz ist kein Schulhof, daher darf er nicht wie ein Schulhof saniert werden", sagt Niklas Schulz, Schüler der Klasse 12 und ehemaliger Schülersprecher. "Für den normalen Menschen ist das nicht nachzuvollziehen, warum das so gemacht wird". Die Erklärung dafür sind verschiedene Fördertöpfe, für die sich die Stadt bewerben muss. "Man kommt da erst nach gewisser Zeit ran. Es klappt eigentlich nie beim ersten Mal", sagt Claudia Ellgoth.
Hoffen auf den Start der Arbeiten
Schulleiter Dirk-Michael Brüllcke hofft, dass die Arbeiten bald beginnen. "Damit das Pausenleben besser und vor allem für alle erholsamer wird", sagt Brüllke. Bis Ende 2018 soll das Projekt ausgeschrieben werden. Dann können ab Sommer 2019 die Bagger anrollen.
Dieser Artikel ist durch Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Workshops des Medienbildungsprojekts NDR Newcomernews des NDR Landesfunkhauses entstanden.