Stand: 27.06.2018 09:32 Uhr

Auf die Plätze, fertig, Zukunft.

von NDR Newcomernews (Ein Medienbildungsprojekt des NDR Landesfunkhauses MV mit Schülerinnen und Schülern.)

Was macht ein gutes Leben aus? Wie bleiben wir gesund? Und welche Rolle spielen dabei Ernährung, Hygiene und Bewegung? Die NDR Newcomernews Reporter Michelle, Nathalie, Pascal und Marc haben zum Thema recherchiert und ihre Ideen und Erfahrungen zusammengetragen - hier finden Sie die Ergebnisse:

VIDEO: "Unsere Schüler ernähren sich sehr ungesund" (5 Min)

Eine Bank. Der 16-jährige Marc sitzt zusammen mit Kumpels unter einem Blätterdach auf dem Schulhof, Kinder anderer Klassen toben um die Gruppe herum, es ist Hofpause. Ein paar Plätze weiter bereiten sich manche Mitschülerinnen schon auf die nächsten Stunden vor. Sie blättern in Kunstheftern, holen Stullen raus, vertreten sich die Beine - tanken neue Kraft für den Unterricht, der auf sie wartet.

Lernen, sich bewegen, genug schlafen, gut essen und trinken. Marc hat sich schon oft Gedanken darüber gemacht, wie gesundes Leben aussieht. Im letzten Jahr wollte er Koch werden. Er hatte ein Praktikum gemacht in der Küche eines Restaurants in seiner Heimatstadt Pasewalk und dabei viel gelernt: "Wir haben sehr viel mit Gemüse gemacht. Salate mit selbstgemachtem Dressing zum Beispiel, das nicht so viel Fett hatte, wie eine Fertigsauce. Und wir haben immer alles ganz frisch gekocht."

"Köche müssen sehr auf die Hygiene achten"

Auch Sauberkeit spielte in der Profiküche eine große Rolle - man muss viel putzen, erklärt Marc - Teller, Böden, Flächen. Jeder muss seinen Arbeitsplatz aufräumen und sauber halten. "Wir mussten uns auch ständig die Hände waschen, zum Beispiel, wenn man sich mal kratzen musste. Beim professionellen Kochen müssen die Leute wirklich mehr auf die Hygiene achten. Wenn Gäste ins Restaurant kommen, muss das Essen frisch sein, Geschirr und Besteck müssen sauber sein. Zu Hause kann ich ja einen Löffel oder ein Messer auch mal öfter benutzen. Das liegt in meiner eigenen Verantwortung, weil ich das Essen ja selbst esse."

Europaschule "Arnold Zweig" in Pasewalk © NDR Foto: NDR Newcomernews
AUDIO: "Ich ess' am liebsten Pizza" (5 Min)

Gesunde Ernährung und die Rolle der Eltern

Verantwortung ist das richtige Stichwort - denn Kinder und Jugendliche können noch nicht voll und ganz allein entscheiden, was sie essen. Marc findet: "Eltern sollten auf jeden Fall auch gesund kochen können! Oft kochen sie eher traditionell - es gibt dann Fleisch, Kartoffeln, Gemüse und dazu eine fettige Sauce. Wenn das drei Mal die Woche auf den Tisch kommt und sich die Kinder und Jugendlichen dann noch zu wenig bewegen, dann werden sie eben zu dick." Studien zufolge wiegen viele Kinder und Jugendliche im Norden tatsächlich zu viel. "In diesem Jahr haben wir das Sportfest in der Grundschule betreut. Da hat man schon viele Kinder gesehen, die ein bisschen zu dick waren. Beim Slalomlauf waren sie zum Beispiel zu langsam und konnten deswegen oft nicht gewinnen."

"Sport bedeutet Lebensqualität"

Europaschule "Arnold Zweig" in Pasewalk © NDR Foto: NDR Newcomernews
Sport ist sehr gesund - und schafft soziale Kontakte.

Sport und Bewegung haben aber noch mehr Effekte, zum Beispiel auf der sozialen Ebene. "Mannschaftssport ist Teambildung par Excellence", sagt Torsten Schütt, Sportlehrer an der Europaschule Arnold Zweig in Pasewalk. Seine Erfahrung: "Leute, die zusammen Sport treiben, haben eben gemeinsame Interessen. Da ist es völlig egal, ob man Volleyball oder Fußball spielt. Hauptsache, gemeinsam Spaß haben. Bei Jugendlichen, die sich vom Sport her kennen, wird es auch seltener vorkommen, dass die gemeinsam zusammen hocken und auf ihre Handys starren. Die haben einfach eine andere Grundlage, eine Art gemeinsame soziale Verknüpfung."

Mutigere Eltern, gesündere Kinder

Kinder brauchen gute, echte Vorbilder, sagen Fachleute. Vor allen Dingen Mediziner weisen darauf hin, dass Eltern sich selbst mehr zutrauen müssten und ihren Kindern auch. Ist meinem Kind kalt? Braucht es etwas zu essen? Wann ist mein Kind wirklich krank und muss zum Arzt? Auf solcherlei Fragen wissen viele Eltern oft keine Antworten mehr. Früher waren Kinder und Jugendliche viel mehr allein in der Natur unterwegs - sie haben Höhlen gebaut, konnten auf Bäume klettern. Heute übertragen Eltern Experten zufolge oft ihre Ängste und Sorgen auf die Kinder: 'Du könntest runterfallen und dir weh tun, von Zecken gebissen werden oder jemandem begegnen, der dir Böses will'. So kommt es, dass Kinder mit dem Auto zur Schule gefahren werden, nicht mehr selbst zum Bäcker gehen dürfen und keine Verabredungen mehr auf dem Bolzplatz haben.

VIDEO: Auf der Suche nach dem gesunden Essen (4 Min)

Ein bisschen laufen, rumblödeln, quatschen

Über zu wenig Bewegung kann sich Marc nicht beklagen. "Ich fahre seit Jahren jeden Tag mit dem Fahrrad zur Schule, vielleicht drei Kilometer am Tag. Und dann spiel' ich noch Fußball und bin auch gern mit Freunden unterwegs - wir laufen ein bisschen, blödeln rum und unterhalten uns. Sowas." Seinen Plan, Koch zu werden, hat Marc allerdings aufgegeben. Er möchte nach der Schule lieber als Krankenpfleger arbeiten und hat auch schon eine Zusage für einen Ausbildungsplatz. Marc ist bewusst, dass das ein sehr körperlich anstrengender Beruf ist. Aber er will auch später im Alltag auf eine gesunde Lebensweise achten, um fit zu bleiben. "Ich möchte viel Wasser trinken, Gemüse und Obst essen, wenig Fett zu mir nehmen und kein Fastfood. Und ich möchte nicht zu viel Fleisch essen."

Die Jugend von heute...

"Die Erwachsenen schimpfen oft auf 'die Jugend von heute'. Dabei hat meine Generation ein großes Bewusstsein und eine Dankbarkeit fürs Leben. Ich habe mir vorgenommen, nie zu rauchen. Ich lasse die Finger von Drogen, möchte Sachen unternehmen die mir guttun, mich im Verein engagieren. Weil gut leben eben nicht bedeutet, Dreck zu fressen und Mist zu gucken."

Dieser Artikel ist durch Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Workshops des Medienbildungsprojekts NDR Newcomernews des NDR Landesfunkhauses entstanden.

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