Stand: 06.12.2019 09:00 Uhr

MONDNACHT: Werke für Chor a cappella

Im Juli 2018 gab der NDR Chor mit Philipp Ahmann beim Schleswig-Holstein Musik Festival ein vielumjubeltes Konzert im Rahmen der SHMF Chornacht, in dessen Zentrum das Chorwerk Robert Schumanns stand. Die in dieser Zeit sorgfältig produzierte CD "MONDNACHT" erschien am 6. Dezember 2019 als fünfte CD des NDR Chores bei ES-DUR.

Nominiert für den "OPUS KLASSIK"

Im Sommer 2020 wurde die Aufnahme für den deutschen Klassikpreis "OPUS KLASSIK" in den Kategorien "Ensemble des Jahres", "Dirigent des Jahres" sowie "Chorwerkeinspielung des Jahres" nominiert.

Ein gutes Jahr

Betrachtet man das Schaffen Robert Schumanns für Chor stellt sich das Jahr 1849 als außerordentlich produktives dar. Er selbst schrieb im Frühjahr 1849 an seinen Verleger:

"Ich habe mit wahrer Passion eine Sammlung Balladen für Chor zu schreiben angefangen; etwas, was, wie ich glaube, noch nicht existiert. Mir scheint, dass durch diese Art der Behandlung der Balladencharakter zu einer fast wirkungsvolleren Aussprache kommt als durch einzelne Gesangsstimmen." Robert Schumann, Frühjahr 1849


Hintergrund war die Dirigententätigkeit in Schumanns Dresdner Zeit: Er hatte am Ort zunächst Ferdinand Hillers Liedertafel übernommen und darüber hinaus selbst einen "Chorgesangsverein" gegründet, den er nicht nur leitete, sondern für den er auch ausdauernd komponierte. So sind in diesem Jahr der Großteil der auf der CD eingespielten Werke Robert Schumanns entstanden. Bereits ein Jahr früher hatte Clara Schumann ihre "Drei gemischten Chöre" auf Texte des Lübecker Dichters Emanuel Geibel komponiert.

Von Eichendorffs "Mondnacht" ...

Eichendorffs Gedicht "Mondnacht" aus dem Jahre 1835, der die vorliegende Aufnahme ihren Titel verdankt, ist das wohl bekannteste Gedicht der deutschen Romantik. Auf der CD erklingt das ursprünglich klavierbegleitete Sololied aus Schumanns Liederkreis op. 39 in Clytus Gottwalds Fassung für gemischten Chor a cappella.

... zu Zeitgenosse Wilhelm Killmayer

Die Kombination von Schumann-Gesängen mit solchen des Zeitgenossen und Carl-Orff-Schülers Wilhelm Killmayer ist nur auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig. Tatsächlich schlagen seine unter dem Rahmenzitat "…wie in Welschland lau und blau…" zusammengefassten acht Lieder für vierstimmigen Männerchor - sie entstanden zwischen 1995 und 1997 im Auftrag des "Kissinger Sommers" für das Renner Ensemble Regensburg - allein dank ihrer Textwahl unübersehbar eine Brücke zurück zur deutschen Romantik: Killmayer vertont ausschließlich Gedichte von Eichendorff. Nicht nur dies: Auch musikalisch dürfte einem selbst nur oberflächlichen Hören die Affinität Killmayers zu Schumanns Choridiom auffallen.

MONDNACHT – Werke für Chor a cappella

Zusatzinfo:
Robert Schumann (1810-1856): Vier doppelchörige Gesänge, op.141 Romanzen für Frauenstimmen und Klavier ad libitum, op.69 Romanzen und Balladen - Auswahl Robert Schumann / Clytus Gottwald (1925): Mondnacht Clara Schumann (1819-1896): Drei gemischte Chöre Wilhelm Killmayer (1927-2017) * WELTERSTEINSPIELUNG *: …wie in Welschland lau und blau… für Männerchor a cappella
Label:
ES-DUR
Veröffentlichungsdatum:
6. Dezember 2019

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Klassik

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