Mit Manze und Rachlin beim Strawinsky-Festival

Stand: 30.07.2022 13:00 Uhr

Zusammen mit dem Geiger Julian Rachlin und Chefdirigent Andrew Manze spielte die NDR Radiophilharmonie am 9. April 2021 virtuell beim Strawinsky-Festival. Hier können Sie den Konzertmitschnitt anschauen.

Anlässlich des 50. Todestages von Igor Strawinsky veranstalteten der NDR und seine Ensembles ein Festival. Beim Strawinsky-Abend der NDR Radiophilharmonie in Hannover war der Weltklasse-Geiger Julian Rachlin zu Gast. Die Klangwelt des 20. Jahrhunderts hat der Kosmopolit Strawinsky entscheidend und nachhaltig verändert: als kühner kompositorischer Experimentator, der sich zugleich produktiv mit der musikalischen Vergangenheit auseinandersetzte. Dies zeigt sich auch und gerade in den drei exquisiten Orchesterwerken, die an diesem Abend unter Leitung von Chefdirigent Andrew Manze erklangen: Symphonies d'instruments à vent, Violinkonzert in D und Symphonie en ut.

Ein Abend für Strawinsky - live mit Julian Rachlin

In Frankreich komponierte Strawinsky 1931 sein Violinkonzert in D. Dabei klingt einiges an russischer Volksmusik durch. Doch vor allem ist das Konzert durch Strawinsky-typische markante Rhythmen, karikierende Züge und Jazzklänge geprägt.

"Dieses Werk ist sehr kompakt, sehr kurzweilig, unglaublich virtuos und gespickt mit Schwierigkeiten für den Geiger - eine wirklich große Herausforderung. Besonders faszinierend dabei: Strawinskys einzigartige Sprache, mit dieser unglaublichen Farbenvielfalt der Orchestrierung. Es ist einfach eine prachtvolle Sprache - so wie Renoir zum Beispiel. Ich liebe die Farben, die Renoir in der Malerei verwendet hat." Julian Rachlin

Strawinsky sinfonisch 

Zwei sinfonische Werke Strawinskys umrahmten an diesem Abend das Violinkonzert. Die "Symphonies d'instruments à vent" (Sinfonien für Blasinstrumente) komponierte er 1920 ausgehend von einem Bläserchoral, den er in Gedenken an den verstorbenen Debussy schrieb. Die Pluralform "Sinfonien" verweist - ganz im ursprünglichen Wortsinn - auf das in den einzelnen Abschnitten stets andersartige Zusammenklingen der verschiedenen Blasinstrumente.

Mit seiner "Symphonie en ut" (Sinfonie in C) wirft Strawinsky den Blick zurück auf die Sinfonik der Wiener Klassik, insbesondere auf Haydns Werke, verbindet und konfrontiert sie mit seiner eigenen Tonsprache.

"Die russische Volksmusik und die orthodoxe Kirche, sein erster Lehrer Rimsky-Korsakow und die Musik Tschaikowskys, Jazz, Debussy, Bach und Griechische Mythen - Strawinsky konzentrierte sich bei seiner Arbeit mal auf diese bestimmten Interessen, mal kombinierte er einige miteinander. Doch verlor er dabei nie seine eigene unverwechselbare Stimme. Immer sticht etwas hervor, das uns aufhorchen lässt, der Bleistift ist immer spitz, die Handwerkskunst immer tadellos." Andrew Manze

 

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