"Die Akademie ist genau das, was ich wollte"

Mittlerweile sind sie bereits ein halbes Jahr dabei: Die Akademisten der Joseph Joachim Akademie erzählen von ihren ersten Erfahrungen und Erlebnissen.

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Junge Menschen mit Streichinstrumenten © NDR Foto: Micha Neugebauer

Die Mitglieder der Joseph Joachim Akademie (1. Jahrgang)

Eine kurze Vorstellung der ersten fünf Akademist*innen mit biografischen Eckdaten. Bildergalerie

Die derzeit fünf Akademisten der Joseph Joachim Akademie schwärmen nach den ersten Monaten von ihrer Arbeit bei der NDR Radiophilharmonie. "Die Akademie ist genau das, was ich wollte", meint Geiger Marco Polizzi. Hier könne er ein Studium auf Spitzenniveau mit einer Ausbildung in einem "Weltklasse-Orchester" verbinden. Die Akademie liefert beste Möglichkeiten, erste Orchestererfahrungen und Repertoire-Kenntnisse zu sammeln. Für den Cellisten Stanislas Kim war es sogar das allererste Probespiel überhaupt, die Bratscherin Ekaterina Zubkova dagegen hatte schon länger in einem Opernorchester gespielt - sie wollte mit der Akademie ein Sinfonieorchester kennenlernen.

Intensiver Unterricht

Die Akademie bietet ihnen weit mehr als die reine Orchestererfahrung: Die Geigerin Hanna Wranik ist begeistert von dem Kursprogramm, das unter anderem ein mentales Training mit den Musikern der NDR Radiophilharmonie beinhaltet. "Das hilft mir sehr, mich zu fokussieren und zu entwickeln", so Wranik, auch der musikalische Unterricht bei den Musikern sei "einfach fantastisch". Einmal im Monat macht Oliver Kipp, Geiger der NDR Radiophilharmonie, mit den Akademisten ein intensives Probespieltraining. Nicht nur die Qualität dieses Trainings sei überragend, Kontrabassist Felix Schilling findet es besonders toll, dass hier kein externer Coach genommen wurde: "Wir sehen uns regelmäßig, auch beim Dienst, er sieht eine Entwicklung, und das macht die Arbeit intensiver und realistischer".

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Musiker im Kleinen Sendesaal © Joseph Joachim Akademie Foto: Carsten Jaspert

Workshop mit Kristóf Baráti

In einem intensiven Workshop haben die Akademisten der Joseph Joachim Akademie mit dem Geiger Kristóf Baráti an ausgewählten Solokonzerten und Duo-Kompositionen gearbeitet. Bildergalerie

Meisterkurse und eigene Kammermusik-Matinee

Spezielle Meisterkurse absolvierten sie inzwischen bereits bei Andrew Manze, Tabea Zimmermann und zuletzt Kristóf Baráti. Solche Möglichkeiten habe man nicht oft, und es waren tolle Erfahrungen, meinen die jungen Musiker. Tabea Zimmermann hatte mit ihnen an dem Programm für ihre Kammermusik-Matinee im Februar gearbeitet, das habe sie sehr im kammermusikalischen Zusammenspiel gestärkt und menschlich näher gebracht, so Stanislas Kim. Für sie alle war dieses Matinee-Konzert ein wichtiges Ziel der ersten Monate, der Erfolg gab ihnen große Motivation für die kommenden Projekte.

Auf Augenhöhe

Die Akademisten sind begeistert von der Atmosphäre bei der NDR Radiophilharmonie und Chefdirigent Andrew Manze: Ekaterina Zubkova hatte vorher ein hierarchisches System erwartet, aber im Orchester hätten sie das Gefühl, auf Augenhöhe mit den anderen Musikern zu spielen. Alle seien sehr hilfsbereit und an ihnen und ihrer Arbeit interessiert. Das Orchester und der Chefdirigent habe sie sehr herzlich empfangen. Vor allem von Andrew Manze schwärmen die fünf Musiker: Die Projekte mit ihm seien immer großartig. "Auch wenn man ihn auf dem Gang trifft, interessiert er sich wirklich für uns", erzählt Felix Schilling. "Das ist etwas Besonderes an dieser Akademie, es gibt andere Orchesterakademien, wo die Akademisten überhaupt nicht mit dem Chefdirigenten spielen."

Hohe musikalische Qualität

Mit ihm hatten mehrere von ihnen bereits zu Saisonbeginn Beethovens 9. Sinfonie mitgespielt, das war ein erstes großes Highlight. "Das ist mein Lieblingsstück", meint Ekaterina Zubkova, "und dann noch mit Manze, das war eine große Freude." Auch die Gastspiele im November, unter anderem in Wien und Salzburg, waren prägende Erlebnisse. Die Akademisten werden gefordert wie die Musiker der NDR Radiophilharmonie, so konnte er bei der Matthäuspassion auch am ersten Pult mitspielen, berichtet Felix Schilling. "Die Qualität der Radiophilharmonie ist wirklich herausragend und zieht uns alle mit", ergänzt er. Mit großer Freude blicken sie nun auf die kommenden Projekte.

Orchester und Vokalensemble