Alan Gilbert und das NDR Sinfonieorchester
Für zwei Konzerte mit dem NDR Sinfonieorchester hat Alan Gilbert Werke ausgewählt, die ganz unterschiedliche musikalische Vorstellungswelten eröffnen. Zu Beginn erklingt Ludwig van Beethovens 8. Sinfonie. Sie wurde wegen ihres allgemein beschwingten Charakters einst von einem Rezensenten als "humoristisches Scherzspiel" bezeichnet.
Auf dem Programm steht weiterhin das Trompetenkonzert "Nobody knows de trouble I see" des 1918 bei Köln geborenen Komponisten Bernd Alois Zimmermann. Dieses weltberühmte Stück wurde im Auftrag des NDR geschrieben und am 11. Oktober 1955 mit dem Solisten Adolf Scherbaum vom NDR Sinfonieorchester unter Leitung von Ernest Bour uraufgeführt. Für die Neuauflage dieses komplexen Werkes, in dem polystilistische Momente der europäischen Avantgarde mit dem Jazz verschmolzen werden, übernimmt Jeroen Berwaerts als Konzertmeister und Stimmführer des NDR Sinfonieorchesters die Solistenrolle.
Anschließend führt Richard Strauss sinfonische Dichtung "Don Quixote" op. 35 mit dem Untertitel "Fantastische Variationen über ein Thema ritterlichen Charakters" in die Gedankenwelt von Cervantes' berühmten Barock-Roman ein. Solisten in diesem Werk sind Marius Nichiteanu (Viola) und Christopher Franzius (Violoncello), ebenfalls Konzertmeister und Stimmführer des NDR Sinfonieorchesters. Über Strauss Komposition schrieb kein Geringerer als Ferrucio Busoni: "Es ist ein Werk von großen Qualitäten, ungemein anregend in den grotesken Partien, bäurisch naiv und überkultiviert zugleich, überlegen im Durcheinanderwerfen der Klänge. Im Ganzen eine der interessantesten und erfindungsreichsten Sachen unserer Zeit und vielleicht das Beste von diesem Komponisten!"
Konzerte:
Freitag, 26. Oktober, 20.00 Uhr, Laeiszhalle, Hamburg, eine thematische Einführung gibt Habakuk Traber um 19.00 Uhr
- das Konzert wird im Hörfunk live auf NDR Kultur übertragen
Sonnabend, 27. Oktober, 19.30 Uhr, Musik- und Kongresshalle, Lübeck
