Hafensinfonie kommt nach Greifswald
Mit phänomenalem Erfolg hat die NDR Bigband ihre multimediale Hommage an Hamburgs Tor zur Welt aufgeführt: die "Hafensinfonie". Die Collage aus Bildern, Filmen, Klängen über den Hamburger Hafen hat von Hamburg bis Marseille die Herzen des Publikums erwärmt für diesen Umschlagplatz von Gütern und Geschichten, diesen Schmelztiegel von Menschen und Klängen.
Unter der Leitung des Komponisten Colin Towns präsentierte die NDR Bigband diese Suite nun bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern gleich zweimal: in Rostock und in Greifswald. Dabei gingen der Aufführung unter dem Titel "My Ship" erstmals Kompositionen von Kurt Weill voran.
Hafen als Umschlagplatz des Lebens
Es fällt nicht schwer, sich den Hafen Hamburg als lebendigen Organismus vorzustellen. Genauer betrachtet ist der Hafen das Herz der Stadt Hamburg. Unablässig - Tag und Nacht - pumpt er Warenströme, Hoch- und Niedrigwasser, aber auch Menschen und ihre Ideen in den Kreislauf der Stadt.
"Hamburg ist in vielerlei Hinsicht wirklich ein einmaliger Ort", sagt Colin Towns. Als Musiker ist der Brite viel herumgekommen in der Welt, "aber drei Monate im Jahr lebe ich hier, Hamburg ist ein Teil von mir," sagt er.
Hommage an das "Herz Hamburgs"
Mit der "Hafensinfonie" hat sich die NDR Bigband, das Jazzorchester mit Heimat Hamburg, gemeinsam mit Towns ein besonderes Programm ausgedacht: ihre Hommage an den Hafen.
Towns arbeitet regelmäßig mit der NDR Bigband. Zuletzt entstand dabei "In My Own Write", eine Hommage an John Lennon, der ja seine ganz eigene Geschichte mit dem Hamburger Hafen hat.
Gesamtkunstwerk in Bild und Ton
Gemeinsam mit dem Fotografen Moritz Vahlenkamp und dem Regisseur Theo Janßen entstand so ein Gesamtkunstwerk von "Sounds and Visions" aus dem - und mitten im - Hamburger Hafen. Seit je fasziniert die Riesenchoreografie von Schiffen und Kränen Künstler aller Art. So, wie an der Hafenkante Land und Wasser buchstäblich aufeinandertreffen, kommen hier Musik, Fotografie und Film zusammen.
In Ausschnitten aus Dokumentarfilmen, die frühesten aus dem Jahr 1925, aber auch dem St. Pauli-Epos "Große Freiheit Nr.7" und Berichten über Konzerte der Beatles wird der Hafen als "Sehnsuchtsort" erkennbar, sagt Janßen.
Es liegt etwas in der Luft
"Auch wenn man die Dinge nicht mehr sieht, weil sie in Containern stecken: Da ist diese Betriebsamkeit, Geräusche, eine spezielle Luft", sagt Moritz Vahlenkamp. "Ich stehe gern als Hafenkieker auf der Brücke vorm Pudel-Club und lass' den Blick schweifen." Der Hamburger Arzt und Fotograf fängt seit mehr als 15 Jahren in sogenannten Hafenbildern die Atmosphäre dieses "Orts der Heimatgefühle und des Fernwehs, der großen Geschäftigkeit, des rasanten Wachstums und der nutzlos gewordenen Dinge" ein.
Colin Towns verbindet diese "Visions" auf einzigartige Weise mit den "Sounds" der NDR Bigband: "Das ist keine Filmmusik, die nur Bilder begleitet. Es ist Bigband-Musik mit Film und Fotografie. Und es geht um Hamburg - den Ort und die Menschen. Ich bin sicher, viele Leute werden sehr überrascht sein."
Von Tobias Richtsteig
Hafensinfonie kommt nach Greifswald
Die NDR Bigband hat ihre multimediale Hommage an den Hamburger Hafen bei den Festspielen MV in Greifswald aufgeführt. Komponist Colin Towns leitete das Konzert zum Film-Essay.
- Art:
- Konzert
- Datum:
- Ort:
-
Theater
Robert-Blum-Str. 17
17489 Greifswald - Telefon:
- (0385) 591 85 85
- Preis:
- 18 / 25 / 35 Euro zzgl. Gebühren
- Besonderheit:
- Festspiele MV
- Hinweis:
- Karten-Vorverkauf über Festspiele MV