Kabelbrand in Hamburg: Fernverkehr der Bahn fährt wieder
Seit Montagfrüh fahren die Züge endlich wieder. Drei Tage kam es in ganz Deutschland zu Verspätungen und Zugausfällen. Grund war ein beschädigtes Kabel am Hamburger Bahnhof Sternschanze.
Das Kabel konnte am Sonntagabend repariert werden. Somit sei der Fernverkehr in Hamburg mit dem Start in die neue Woche wieder regulär angelaufen, sagte ein Sprecher der Bahn. Bei einzelnen Zügen könne es allerdings noch zu Abweichungen vom Fahrplan kommen. Fahrgäste werden deshalb gebeten, sich vor Fahrtantritt auf der Internetseite der Deutschen Bahn zu informieren.
Brandstiftung kann ausgeschlossen werden
Die Bundespolizei hat auf Nachfrage von NDR 90,3 mitgeteilt, dass eine Brandstiftung in Zusammenhang mit dem Kabelbrand ausgeschlossen werden kann. Der Kabelkanal war bereits am Donnerstagabend bei einem Böschungsbrand am Bahnhof Sternschanze beschädigt worden.
Lange Schlangen vor Serviceschaltern
Schon am späten Sonntagabend bestätigte die Bahn, dass es in Hamburg weiter ein "hohes Reisenden-Aufkommen" gebe. Auf dem Hauptbahnhof warteten viele Menschen auf ihre Abfahrtmöglichkeiten. Viele Gäste harrten mit gepackten Koffern vor den Serviceschaltern in der Wandelhalle aus. Auch vor einigen Bahnsteigen bildeten sich Schlangen.
Bis Sonntag war es zu Rückstaus bei den Zügen gekommen. Grund für Verzögerungen bei den Reparaturarbeiten war nach Angaben des Bahn-Sprechers ein ICE, der wegen technischer Probleme am Sonntag nahe der Station Hamburg-Sternschanze liegen geblieben war. Die Reisenden mussten aus dem Zug gebracht werden.
Mehrere ICE-Verbindungen betroffen
Betroffen waren nach Angaben der Bahn mehrere ICE-Linien. Auf der Strecke Kiel/Lübeck - Hamburg - Hannover - Kassel-Wilhelmshöhe - Süddeutschland kam es demnach zu Ausfällen zwischen Norddeutschland und Hannover. Die ICE-Züge Kiel/Hamburg - Hannover - Frankfurt/M - Stuttgart/Schweiz starteten beziehungsweise endeten in Hamburg. Die ICE-Züge Hamburg - Berlin - Erfurt - München verkehrten zwischen Hamburg und Berlin nur einstündlich. ICE-/IC-/EC-Züge Hamburg - Bremen - Köln - Süddeutschland starteten/endeten in Hamburg-Harburg statt Hamburg-Altona. Die EC-Züge Hamburg - Berlin - Dresden - Prag begannen und endeten in Berlin.
1.000-adriges Kupferkabel wurde repariert

Den Kabelbrand hatte es in der Nähe des Bahnhofs Sternschanze gegeben - auf der sogenannten Verbindungsbahn, die von Altona über Diebsteich, Sternschanze und Dammtor bis zum Hauptbahnhof verläuft. Sie gehört bundesweit zu den verkehrsreichsten Strecken. Die Brandursache ist weiterhin unbekannt, von Fremdeinwirkung geht die Polizei derzeit jedoch nicht aus. Über das betroffene Kabel laufe die gesamte Kommunikation auf dieser Strecke zwischen den Stellwerken, erklärte die Bahn. Darüber würden etwa die Weichen und die Signale gesteuert. Bei dem Kabel handelt es sich nach Angaben der Bahn-Sprecherin um ein 1.000-adriges Kupferkabel. Das sei nur sehr aufwendig wieder hinzubekommen.
Schon am Freitag viele Ausfälle
Schon am Freitag war es zu massiven Beeinträchtigungen gekommen. In den Hamburger Bahnhöfen drängelten sich wartende Menschen, vor den Informationsschaltern bildeten sich lange Schlangen.
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