Am Domforum auf dem Domvorplatz hängt ein Hinweis für die digitale Beteiligungsplattform des Erzbistum Köln. © picture alliance / Geisler-Fotopress Foto: Christoph Hardt

Weltsynode - Die katholische Kirche bewegt sich minimal

Stand: 12.09.2023 13:25 Uhr

Für Oktober hat der Papst zur Weltsynode nach Rom eingeladen. Da kommen nicht nur Bischöfe aus der ganzen Welt, sogar Nicht-Bischöfe und Frauen sind eingeladen. Bewegt sich die Kirche etwa doch?

von Andreas Brauns

Wenn sie es an den Personen festmachen wollen, die eingeladen sind, dann sieht es tatsächlich so aus, als ob die katholische Kirche im 21. Jahrhundert angekommen ist. Denn erstmals werden an einer Bischofssynode auch Nicht-Bischöfe teilnehmen, darunter sogar Frauen. Sie stimmen am Ende über Texte mit ab, die dann dem Papst vorgelegt werden.

Jede Katholikin und jeder Katholik kann sich beteiligen

Bewegt hat sich die Kirche auch, weil Papst Franziskus zum ersten Mal in der Geschichte jede Katholikin und jeden Katholiken dazu aufgerufen hat, sich an der Synode zu beteiligen. Die steht unter dem Leitwort. "Für eine synodale Kirche - Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung". Aspekte, die alle betreffen, die zur katholischen Kirche gehören und sie mit gestalten wollen.

Laien und Bischöfe - Hitzige Diskussionen vor Weltsynode

Die Weltsynode beginnt allerdings nicht erst am 4. Oktober in Rom. Gestartet ist sie bereits im Oktober vor zwei Jahren - damals eher verhalten in den einzelnen Bistümern. Alles das, was da zusammengetragen wurde, hat man dann in Rom zusammengefasst. Diese Vorlage wurde in diesem Frühjahr zum Teil hitzig diskutiert - bei sieben kontinentalen Versammlungen von Bischöfen und Laien. Aus den Ergebnissen hat das Sekretariat der Weltsynode ein Dokument verfasst, das nun im Oktober beraten wird von Bischöfen und einigen nicht geweihten Personen.

Im Prinzip entscheidet letztendlich nur der Papst

Unter den 380 Teilnehmenden sind knapp 60 Frauen - mit Stimmrecht. Das gab es noch nie. Die Kirche hat sich also wirklich bewegt. Jedenfalls etwas. Denn es irritiert schon, wie sehr alles davon abhängt, wen Papst Franziskus neben den Bischöfen in Rom dabeihaben möchte. Er allein entscheidet, wer in den kommenden Wochen mit berät und wer mit entscheidet über einen Text, der erst im Herbst 2024 bei einer weiteren Versammlung endgültig fertiggestellt wird. Dann wird er dem Papst vorgelegt, der ihn verwenden kann oder nicht.

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Dieses Thema im Programm:

Kirche im NDR | 16.09.2023 | 09:15 Uhr

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