Im Wind die Gegenwart Gottes wahrnehmen
Sanfter Windhauch oder starker Gegenwind - manchmal ist es hilfreich, aufmerksam dafür zu sein, wie und aus welcher Richtung der Wind in unserem Leben bläst.
"Heute scheine ich ja eine gute Tagesform zu haben", denke ich selbstbewusst, als ich mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs bin. Auf dem Rückweg dann die Ernüchterung: es lag nur am Rückenwind. Ja, mit dem Wind ist das so eine Sache. Kommt er von hinten, verleiht er mir zusätzlichen Schwung und das Fahren wird leichter. Kommt er aber von vorne, dann kann der Wind ganz schön nerven.
Manchmal ist es hilfreich, ganz aufmerksam dafür zu sein, von wo der Wind eigentlich kommt - und das auch im übertragenen Sinn. Welcher Gegenwind bläst mir gerade ins Gesicht? Aber auch: Wer oder was gibt mir gerade richtig Schwung? Wer sich auf diese Fragen einlässt, der kann vielleicht sogar die Windrichtungen in seinem Leben positiv beeinflussen.
Gott war in einem sanften Säuseln
Einer, der in der Bibel ganz genau hingespürt hat, war der Prophet Elia. Er wollte Gott begegnen. Und Gott war nicht, wie man hätte vermuten können, im gewaltigen Sturm, nicht im Feuer und nicht im Erdbeben. Nein, Gott war in einem sanften, leisen Säuseln des Windes. Elia war für diese zarte und unaufdringliche Gegenwart Gottes empfänglich, er hat Gott gespürt und erkannt.
Und was für ihn galt, gilt auch für uns: Es kann unendlich guttun, einfach die Nase in den Wind zu halten, die Augen zu schließen und für einen Moment für Gott bereit zu sein. Vielleicht ergibt sich daraus nicht immer eine solch intensive Begegnung wie Elia sie hatte. Aber wir dürfen hoffen und glauben, dass Gott da ist. Manchmal ist der sanfte Windhauch auf unserer Haut oder die steife Brise in unserem Haar seine Art, uns genau das zu zeigen.
