Bunte Luftballons steigen in den Himmel auf © Colourbox Foto: -

Himmelfahrt - Die Jünger schauten Jesus lange nach

Stand: 17.05.2023 09:20 Uhr

An 40 Tagen nach Ostern ist der Vatertag und die Herrenpartie vielerorts bekannter und beliebter als Christi Himmelfahrt. Dabei ist das christliche Fest den Ursprung und Rahmen für diesen Anlass.

von Theologin Kristina Imwalle

Seit ich Mutter bin, habe ich schon viele Luftballons in den Himmel davonfliegen sehen. Rote, weiße, bunte. Immer verbunden mit einem Gefühl des plötzlichen, ungewollten Abschieds. Ein richtiges Verlustgefühl. Meine Tochter tröstend habe ich zusammen mit ihr diesen Luftballons nachgeschaut.

Gefühl von Verlustangst bei den Jüngern?

Ich frage mich manchmal - denn ich bin ja Theologin und wir haben manchmal komische Fragen im Kopf - ob das den Jüngern bei Christi Himmelfahrt auch so ging? Dazu gibt es ein paar Stellen in der Bibel, wo diese Szene beschrieben wird. Eine lautet: "Und es geschah, während er sie segnete, entfernte er sich von ihnen und wurde aufgehoben in den Himmel." An einer anderen Stelle heißt es, dass sie ihm noch lange nachschauten.

Jesus ist nicht an Naturgesetze gebunden

Als ich ein Kind war, lief mal ein alter, nicht so gut gemachter, Jesusfilm im Fernsehen. Und da war die Szene mit der Himmelfahrt so schlecht gemacht, so deutlich wackelig reingeschnitten. Das sehe ich noch heute vor mir. Seitdem finde ich diese Geschichte irgendwie sperrig. Mir fällt es nicht schwer zu glauben, dass Jesus echte Wunder wirken kann. Oder auf dem Wasser gehen kann. Ich denke dann immer: Wenn er wirklich Gottes Sohn ist, dann ist er ja nicht an unsere Naturgesetze gebunden. Also, wenn er Gott ist, dann kann er so etwas auch. Ist für mich irgendwie logisch.

Hochgehoben in den Himmel

Aber wenn ich mir diese Szene einmal bildlich vorstelle, wie Jesus da so in den Himmel hochgehoben wird und immer höher steigt - das ist schon echt krass. Was haben die Jünger in dem Moment wohl gedacht? Stand denen die Kinnlade offen? Hatten sie Tränen in den Augen? Vielleicht hatten einige Angst, wie es jetzt weitergeht?

Auf jeden Fall tat es bestimmt gut, jemanden neben sich stehen zu haben, der ihm auch nachschaut. Der das alles auch erlebt hat. Mit dabei war und der dann auch trösten konnte.

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Das Bild einer weißen Taube als Symbol für den Heiligen Geist in einer Kuppel des Berliner Doms © imago images / epd

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | 26.05.2022 | 19:05 Uhr

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