Es ist Zeit für einen Demokratiesommer 2024
In Gottes Schöpfung hat jeder Mensch das Recht auf Schutz, auf Frieden, auf Unversehrtheit. Auf Hoffnung auch. All dies gehört zur unverbrüchlichen Würde des Menschen. Bischöfin Kirsten Fehrs fordert: Christinnen und Christen müssen sich für Grundgesetz und Menschenrechte einsetzen
Vergangenen Freitag konnte man unendlich viel Demokratie auf der Ludwig-Erhard-Straße erleben. Geht wählen und wählt demokratisch! - forderten etliche zivilgesellschaftliche Bündnisse und Organisationen im Vorfeld der Europa- und Bezirkswahlen. Als Teil einer bundesweiten Bewegung feierten die Demonstrierenden die Demokratie, die Vielfalt und die Mitmenschlichkeit – mit bunten Fahnen, klaren Worten und großer Entschlossenheit. Unsere Kirche war selbstverständlich mittenmang.
"Komm wir zieh'n in den Frieden"

Und als wir in vereinter Gemeinschaft die Binnenalster umrundeten, kam von irgendwoher das Lied von Udo Lindenberg auf: "Komm wir zieh'n in den Frieden". Und viele stimmten ein: "Wir sind mehr als du glaubst. Wir sind schlafende Riesen. Aber jetzt stehen wir auf. Lass sie ruhig sagen, dass wir Träumer sind. Am Ende werden wir gewinnen. Wir lassen diese Welt nicht untergehen."
So neu der Text, haben diese Worte doch viel mit meinem alten Glauben zu tun: In Gottes Schöpfung hat jeder Mensch das Recht auf Schutz, auf Frieden, auf Unversehrtheit. Auf Hoffnung auch. All dies gehört zur unverbrüchlichen Würde des Menschen. Deshalb müssen wir Christinnen und Christen uns für Grundgesetz und Menschenrechte einsetzen.
Friedvoll und frei denken, glauben und leben
Und weil es Zeiten gab, in denen das gar nicht so selbstverständlich war, ist es heute umso wichtiger, dass wir für diese Grundrechte einstehen: für die Freiheit des Glaubens, ja, aber auch für das Recht auf Asyl, den Schutz der Familie sowie das Recht auf Bildung und soziale Sicherheit. Denn in vielen Teilen unserer Welt werden diese Grundrechte noch immer mit Füßen getreten. Deshalb: Bleiben wir dran! Lassen Sie uns mutig einen Demokratiesommer 2024 ausrufen, auf dass wir weiterhin in einer offenen und mitfühlenden Gesellschaft friedvoll und frei denken, glauben und leben können! Dafür lohnt sich jeder Schritt - nicht nur auf der Ludwig-Erhard-Straße.
