Ronja von Rönne: "Ende in Sicht" © dtv

"Ende in Sicht" - Zwei Schutzengel zwischen Tod und Leben

Stand: 20.07.2022 09:41 Uhr

Zwei Frauen, der Tod ist ihnen näher als das Leben: Sie sind die Heldinnen in Ronja von Rönnes neuem Roman "Ende in Sicht". Ein einfühlsames Buch über eine Krankheit, an der die Autorin selbst leidet.

von Pastorin Sara Burghoff

Eine alternde Schlagersängerin ist auf dem Weg in die Schweiz. Sie will dort Sterbehilfe beantragen mithilfe gefälschter Papiere. Auf der Fahrt Richtung Süden fällt ihr ein Mädchen auf die Motorhaube. Sie ist von einer Autobahnbrücke gesprungen.

Düster-komischer Roadtrip zweier unterschiedlicher Frauen

Was wie ein Drama klingt, ist der Beginn einer Freundschaft. Zwei völlig lebensmüde Menschen unterschiedlichen Alters begegnen durch Zufall einander und reichen sich die Hände. Ronja von Rönne erzählt in ihrem Roman "Ende in Sicht" von diesen beiden, die unterschiedlicher gar nicht sein könnten. Da ist auf der einen Seite Hella, deren beste Jahre vorbei zu sein scheinen. Und auf der anderen Seite ist da Juli, für die das Leben gerade erst angefangen hat. Auf einem düster-komischen Roadtrip kommen sich die beiden näher und finden schließlich ins Leben zurück.

Rettung vor dem selbstgewählten Tod

Was ich an diesem Buch so mag, ist, dass zwei sich stützen, die eigentlich beide kraftlos sind. Beide sind depressiv und völlig lebensmüde. Und trotzdem retten sie einander vor dem selbstgewählten Tod. Sie sind wie Schutzengel füreinander da, ohne es zu planen.

Ich glaub ja fest an solche Engel. Die haben keine Flügel, aber eben das Herz am rechten Fleck. Sie tragen keinen Heiligenschein, aber helfen dir mit deinem Päckchen, egal wie schwer es auch ist. Sie tauchen aus heiterem Himmel auf und verändern oft alles. Genauso einen Engel wünsche ich dir. Und genau so ein Engel steckt auch in dir.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | 21.07.2022 | 19:05 Uhr

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