Edith-Stein-Denkmal am Börsenplatz in Köln © picture-alliance/Bildagentur-online/Joko

Edith Stein - Brückenbauerin zwischen Judentum und Christentum

Stand: 12.10.2022 05:00 Uhr

Breslau, Hamburg, Göttingen und Freiburg: Das sind nur einige Stationen im Leben von Edith Stein. Vor 131 Jahren wurde sie geboren.

von Pastor Peter Otto

Sie wollte Philosophie studieren und darin auch einen Doktortitel erwerben - zu ihrer Zeit eigentlich undenkbar. Aber sie hat es trotzdem geschafft und nie aufgegeben.

Ihr Suchen im Glauben führt die junge Jüdin in die katholische Kirche. Sie lässt sich taufen und tritt in den Orden der Karmelitinnen ein. Für sie bedeutet das aber nicht die Abkehr von ihren jüdischen Wurzeln. Als katholische Ordensfrau geht sie mit ihrer leiblichen Schwester für ihr jüdisches Volk im Konzentrationslager in den Tod. So hat sie es selbst formuliert.

"Edith Steins Arbeit ist nicht zu Ende"

Mich bewegt Edith Stein und ihre Lebensgeschichte. Suchen und Fragen. Sich von Widerständen gegen Frauen, die studieren wollen, nicht aufhalten und entmutigen lassen. Und sie ist eine Brückenbauerin zwischen Judentum und Christentum. In einer zerrissenen Welt brauchen wir Menschen, die Brücken bauen. In einer Gesellschaft, in der nicht alle Geschlechter die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben, brauchen wir Menschen, die sich davon nicht abschrecken oder entmutigen lassen.

Edith Steins Arbeit ist nicht zu Ende. Brücken bauen und für gleiche Rechte eintreten sind keine Themen der Vergangenheit, sondern auch Aufgaben für unsere Zeit. Deshalb ist Edith Stein für mich ein Vorbild.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | 12.10.2022 | 19:05 Uhr

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