Stand: 05.12.2007 23:00 Uhr

Schaubude-Jubiläum: Bebilderte Illustrierte feiert 50. Geburtstag

Dort, wo sich heute eine der größten Kino-Leinwände ins ganz Deutschland befindet, gab es vor genau fünfzig Jahren schon einmal eine technische Revolution: Vorm Schaufenster des Autohauses Opel Dello konnten die Zuschauer live miterleben, wie Fernsehen gemacht wird. Der NDR sendete von dort aus die Aktuelle Schaubude. Die Menschen drückten sich die Nase platt, um Udo Jürgens, Freddy Quinn oder Sophia Loren live zu sehen. Fernsehen war eine Attraktion, heute dagegen müssen Sendungen und Sender erbittert um die Aufmerksamkeit der Zuschauer kämpfen. Zapp über die Schaubude und ihre Fernsehgeschichte.

Anmoderation:

Apropos Glück: Sie läuft und läuft und läuft, und das nun schon seit 50 Jahren. Seit 50 Jahren läuft im NDR Fernsehen die Aktuelle Schaubude. Früher, als die Bilder laufen lernten, war der bunte Mix aus Musik, Prominenten und Plauderei ein echter Quotenhit. Viele kleine Sternchen machte die Schaubude zu ganz großen Stars - heute ist sie selber einer. Lena Wundenberg über eine erfolgreiche Show, die statt aus dem Studio ursprünglich aus einem Autosalon kam.

Beitragstext:

Das Fernsehen muss raus zu den Menschen. Zum Beispiel in einen Autosalon. Am 7. Dezember 1957 sendete der NDR erstmals aus einem Schaufenster. Eine Idee aus Amerika. Werner Baecker (1957): "Guten Abend meine Damen und Herren, wir melden uns wieder aus der aktuellen Schaubude, im gläsernen Studio in der Hamburger Dammtorstraße." Damals gab es in Deutschland nur diesen einen Sender. Das sicherte - gegen eine Gage von 200 Mark - die Zusagen der ganz Großen. Theodor Heuss (1962): "Da kann ich zunächst nur sagen, Heuss in der Schaubude, das ist Sache für sich." Aber ein Gespräch allein macht noch keine Schaubude. Hildegard Knef (1967): "...und sie wissen immer noch nicht, wer ich bin." Und die Schaubude war ein Pionier im deutschen Fernsehgeschäft. Zum Beispiel 1963, mit der ersten TV-Show live aus der Luft. Carlheinz Hollmann (1963): "Wir wollen Ihnen jetzt von Bord hier - mein Herr, lassen Sie sich nicht stören! Spielen Sie weiter! - darf ich ein Bier haben, Herr Dittler? Dankeschön! - wollen wir von Bord hier Ihnen den Original-Anflug einer viermotorigen Verkehrsmaschine übertragen." Und das zu einer Zeit, in der kaum jemand ein Flugzeug von innen kannte.

Schreck oder Schick?

1967 kam die Farbe ins Fernsehen, und in die Schaubude. Das Team wagte einen Spagat. Frech sein, ohne die älteren Zuschauer zu vergraulen, zum Beispiel mit einem Hotpants-Test. Ältere Passantin: "Der neueste Schreck, oder wie? Der neueste Schreck oder Schick?" Marie-Louise Steinbauer (1969): "Sind wir uns klar darüber, dass ein ganz großer Teil unserer Zuschauer mit der Art von Musik und mit der Darbietung unter Umständen nicht einverstanden ist und nicht in enthusiastischem Beifall ausbrechen wird. Dennoch bleibt es unbestritten, dass Millionen junger Zuschauer seine Musik lieben und Millionen seiner Schallplatten gekauft haben." Alida Gundlach und Carlo von Tiedemann, zwei von über 40 Moderatoren, die bislang für die Schaubude gearbeitet haben. Heute moderiert Madeleine Wehle im Doppel mit Ludger Abeln. Doch die Show gehört seit 50 Jahren dem Gast. Sir Peter Ustinov (1978): "Und ich kam grade aus Ägypten, ich hab Kamelen da studiert." Carlo von Tiedemann: "Tatsächlich, was haben Sie da gemacht?" Sir Peter Ustinov: "Äu-äu-äuuuu..." Die Schaubude hat schon viele runde Geburtstage gefeiert und ihren Stammgästen Geschenke gemacht. Diese Woche ist sie selber dran.

Abmoderation:

"50 Jahre Schaubude" - die große Jubiläumsgala mit vielen Prominenten findet übermorgen, am Freitag um 20:15 Uhr, hier im NDR Fernsehen statt. Sollten sie nicht verpassen. Wir gratulieren den Kollegen auf jeden Fall jetzt schon und wünschen weiter viel Freude, und weiter so!

Aber auch hier lohnt sich jetzt noch, wach zu bleiben. Denn jetzt läuft bei uns im NDR Fernsehen eine spannende Dokumentation, nämlich "Die Fifa - Macht und Machenschaften im Weltfußball." Wir sehen uns dann kommenden Mittwoch wieder, wie immer um 23 Uhr. Machen Sie es und gut und bis dahin, Tschüß!

Dieses Thema im Programm:

ZAPP | 05.12.2007 | 23:00 Uhr

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