Schmeißfliegen: Journalistenbild im "Tatort"
"Provinzieller Schreiberling" ("Tatort: Im Netz der Lügen", SWR), "Zeitungsschnepfe" ("Tatort: Schlaf, Kindlein, schlaf", WDR) und "Gierig wie die Schmeißfleigen" ("Tatort: Um jeden Preis", BR).
Im "Tatort", wie in vielen anderen TV-Krimis, kommen Journalisten meist nicht so gut weg. Das Klischee des skrupellosen Schreiberlings, sensationsgierigen Fotografen oder Fernsehvogels ist weit verbreitet.
Oft sind sie auch völlig überzeichnet. Wie im "Tatort: "Todesschütze" vom MDR. Hier spielt sich folgende Szene in einem Krankenhaus ab, wo sich eine Ehemann von seiner durch ein Gewaltverbrechen zu Tode gekommenen Ehefrau verabschiedet, als plötzlich ein Reporter ins Krankenzimmer stürmt und den Trauernden - mit der Fotokamera im Anschlag - mit Fragen bedrängt.
Auch der ARD "Tatort"-Koordinator Gebhard Henke räumt im Interview mit ZAPP ein: "Durch unser Gespräch bin ich jetzt noch mal auf eine andere Art und Weise sensibilisiert. [...] Und würde dann wahrscheinlich auch darauf drängen, dass man drüber nachdenkt." Das wäre vielleicht nicht schlecht.
