Sendedatum: 28.09.2020 19:30 Uhr

Dorfgeschichte: Gribbohm

von Thilo Buchholz

Neben dem Ortsschild des Dorfs "Gribbohm" im Kreis Steinburg steht ein Schild, auf dem "Schönes Dorf mit Zukunft 2005" steht. © NDR
Im schönen Dorf Gribbohm wohnen 450 Menschen.

Wer durch Gribbohm fährt, sieht zunächst am Ortseingang ein Schild mit der Aufschrift "Schönes Dorf 2005": Einfamilienhäuser, Maisfelder und schöne, alte Bauernhöfe. Im Westen grenzt Gribbohm (Kreis Steinburg) direkt an den Nord-Ostsee-Kanal. Wer weiter auf der Dorfstraße Richtung Osten fährt, dem fällt möglicherweise ein riesiger Platz mit vielen Containern auf - und ein großer Betonturm mit Antennen, der hinter Bäumen hervorragt. "Wacken" steht darauf. Das ist die Nachbargemeinde. Gribbohm grenzt direkt an den Ort, der einmal im Jahr von zehntausenden Heavy Metal Fans aufgesucht wird. Wobei das Festival in diesem Jahr aus bekannten Gründen ausgefallen ist. 450 Menschen leben in Gribbohm. Von der Hardrock-Musik und den vielen internationalen Gästen fühlen sich die meisten Einwohner nicht gestört.

Die Sage von Gribbohm

Ein Stromkasten, auf den zwei Männer und ein sich aufbäumendes Pferd gemalt wurden. © NDR
Das Wappen von Gribbohm geht auf eine Sage zurück, die auch dieser Stromkasten visualisiert.

Das Wappen von Gribbohm geht auf eine alte Geschichte zurück. Demnach soll es früher an der Grenze zwischen Steinburg und Dithmarschen einen Grenzbaum gegeben haben. An dem wollte man Schmuggler fassen (plattdeutsch: griepen). So entstand der Name Gribbohm. Außerdem heißt es auf der Internetseite der Gemeinde weiter, dass einst ein Pferd "durchgegangen" sei. In Wacken habe es nicht eingefangen werden können. Die Leute hätten gesagt: "Lat dat Tier man lopen, he kümmt jo vör de Boom." Erst am Grenzbaum in Gribbohm konnte es demnach gestoppt werden. Im Wappen wird diese Sage verbildlicht: Es zeigt einen rotweißen Schlagbaum und einen Mann, der ein sich vor ihm aufbäumendes Pferd am Seil festhält.

Mantrailing, Longieren, Nasenarbeit

Mehrere Hundebesitzer und ihre Hunde in der Hundeschule Gribbohm. © NDR
Wie mit Hunden kommuniziert wird, lernen Hundebesitzer bei Trainerin Saskia Holmer.

Wild sind auch ein paar Welpen beim Training von Saskia Holmer. Sie ist Hundetrainerin und bringt Frauchen und Herrchen bei, wie sie mit ihren Hunden besser kommunizieren können. Tierarztbesuch, Gassi gehen oder Führungstraining sind Abläufe, die sie regelmäßig mit ihren Kunden auf einem Platz in Gribbohm übt. Und die kommen nicht nur aus den umliegenden Gemeinden. Einige fahren für die Hundeschule länger als eine Stunde.

Malen im alten Schafstall

Egal, ob fünf Jahre jung oder 87 Jahre alt: Christiane Khedim bringt ihren Teilnehmern das Malen bei. Flaschen, Motive aus der Region oder Prominente - wie Mick Jagger oder Marcell Reich-Ranicki - dienen als Vorlage. Den alten Schafstall hat die gelernte Grafikdesignerin und Kunstwissenschaftlerin dafür komplett erneuert. Weiß gestrichen, neue Fenster eingesetzt und dabei gleichzeitig den alten Charme des Stalls beibehalten. Es gibt viel zu berichten aus dem schönen Dorf Gribbohm.

Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 28.09.2020 | 19:30 Uhr

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