Dorfgeschichte: Die Streugemeinde Groven
Viel Land für die rund 90 Einwohner mit toller Badestelle und weiteren Geheimtipps: Groven im Kreis Dithmarschen
von Carsten Prehn
Wer nicht genau weiß, wo Groven im Kreis Dithmarschen liegt, der erkennt es nicht auf Anhieb. Denn einen Ortskern mit Kirche, Krug, Laden oder Tankstelle gibt es dort nicht. "Streugemeinde", sagt Sünje Dreessen. Ihre Familie lebt in Groven von der Schweinemast und stellt im Gemeinderat drei von sechs Mitgliedern. In der Freizeit satteln sie und Schwester Martje ihre Holsteiner und nehmen an Springturnieren teil. "Hier ist es ruhig, und die Nachbarn sind weit weg, das ist schön", meint Sünje.
Wenig Einwohner, aber viel Fläche
Tatsächlich ist viel Platz zwischen den Höfen. Weiden wechseln sich ab mit Getreidefeldern. "Groven besteht aus fünf Ortsteilen, die 1936 zu einer Gemeinde wurden: Groven, Flehderwurth, Mahde, Nesserdeich und Wollersum", erklärt Marie-Luise Witt, die Bürgermeisterin. Und ihr Stellvertreter Gunnar Thedens ergänzt: "Wir haben wenig Einwohner und viel Fläche." Auf 790 Hektar Land verlieren sich gerade mal 90 Einwohnerinnen und Einwohner.
Schöne Badestelle mit Pferdedspaß nebenan
Wollersum grenzt an die Eider und auf die dortige Badestelle sind die Grovener ein bisschen stolz - zumindest die Älteren. Die Jugend fährt lieber ins Freibad im benachbarten Lunden. Einen Geheimtipp hat Groven auch zu bieten: Hinterm Deich, direkt neben dem Badesteg, ist ein kleiner Wohnmobilstellplatz. Bei Eingeweihten besonders beliebt, weil kostenlos. Und nebenan unterhalten Stephani und Thomas König ihren Reiterhof. 24 Pferde - Holsteiner, Haflinger, Hannoveraner und Trakehner - genießen die Weite der Koppeln unterm hohen Himmel.
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