Sass - Gutes aus dem Norden

Hummer und Knieper aus Greetsiel

Sonntag, 04. September 2022, 16:30 bis 17:00 Uhr
Freitag, 09. September 2022, 02:00 bis 02:45 Uhr

NDR Fernsehkoch Rainer Sass ist in dem Format "Gutes aus dem Norden" Gastgeber und Produktscout in einer Person. Vor Ort stellt er in verschiedenen Regionen Menschen mit ihrer Passion für Geschmack, Qualität und Nachhaltigkeit vor. Und er lädt sie mit Familie, Freunden und Mitarbeitenden zu einem Menü in seine Fernsehküche ein. Er sagt Danke für ihre tägliche Arbeit, kocht für sie mit ihren Produkten und feiert mit ihnen.

Hinderk Conradi ist Deutschlands einziger hauptberuflicher Hummerfischer. Helgoländer Hummer galt lange Zeit als Luxusessen und aufgrund der intensiven Befischung als ökologisch bedenklich. Das Alfred-Wegener-Institut hat in enger Absprache mit den Fischern über Jahre ein erfolgreiches Aufzuchtprogramm entwickelt und betrieben. Inzwischen haben sich Bestände gut erholt. Die Delikatesse kann also guten Gewissens genossen werden, heute leben noch einige Nebenerwerbsfischer vom Fang.

Der Heimathafen von Hinderk Conradi ist Greetsiel. Beim Törn in die Fanggebiete darf Rainer Sass mitfahren und Taschenkrebse und Hummer aus den Fangkörben ziehen. Die Fortsetzung und Zubereitung folgt anschließend in seiner Fernsehküche.

Hummerschwänze mit Vanille-Butter

Rainer Sass © NDR/casei media GmbH/Frank von Wieding
Zum Hummerschwanz serviert Rainer Sass klassischen Kartoffelstampf und orientalischen Couscous.

Rainer Sass halbiert den abgetrennten Hummerschwanz und brät ihn bei mäßiger Hitze mit viel Butter auf der Schale. Den Geschmackskick liefert eine entkernte Vanilleschote. Dazu passt klassischer Kartoffelstampf, abgeschmeckt mit Salz, verfeinert mit Sahne und Muskat, oder aber die orientalische Variante mit Couscous, Frühlingszwiebel und Ras el Hanout- Gewürzmischung. Kopf und Scheren des Hummers werden natürlich nicht weggeworfen, sondern für weitere Gerichte verwendet. Der Kopf eignet sich zusammen mit den besonders aromatischen Scheren hervorragend für einen Fond. Das Herauslösen des Hummerfleisches aus den Scheren erfordert allerdings Geschick und Schlagkraft. Nur Mut beim Hammerschwingen!

Hummersalat mit Pfirsich

Die Zubereitung der Basis unterscheidet sich nicht vom ersten Gericht: Auch hier werden Hummerschwänze in Vanille-Butter gebraten. Anschließend wird aber das feine Fleisch aus der Schale gelöst und in mundgerechte Stücke geschnitten. Durch blanchierte Pfirsiche kommt nun eine süßliche Fruchtnote dazu. Rainer mag Gegensätze. Als Geschmacksantagonisten rührt er eine Mayonnaise unter anderem mit Joghurt (1,5 Prozent Fettgehalt), Tomatenmark, Wermut und Estragonessig an. Nicht nur fürs Auge, auch für den Geschmack reibt er etwas frischen Estragon darauf. Das Ganze wird mit dem Hummerfleisch, frischen gehackten Tomaten und den Pfirsichstücken zu einem leckeren Salat vermengt. Hummersalat vom Feinsten. Tipp: auch diesmal die Schalen nicht entsorgen, sondern für einen Fond verwenden.

Kniepersalat mit Couscous

v.l.n.r.: Marion Conradi, Hinderk Conradi (Hummerfischer), Rainer Sass, Michael Ditzer (Fischhändler), Andrea Ditzer, Helga Feuerbach © NDR/casei media GmbH/Frank von Wieding
Nachdem Rainer Sass den edlen Fang zubereitet hat, genießen alle zusammen die feinen Meeresfrüchte.

Knieper, Kneifer, so heißen auf Friesisch die Taschenkrebse. Mit ihren Scheren knacken sie mühelos Muscheln und greifen auch kleinere Fische an. Unvorsichtige Fischer sollen angeblich schon Fingergliedmaßen verloren haben. Aber das gehört wohl eher in den Bereich des Seemannsgarns. Knieper gelten als Helgoländer Spezialität, sie kommen aber auch weitverbreitet im Atlantik vor. Man kann sie vorgekocht kaufen oder selbst kochen, weil man sie dann warm und schmackhaft servieren kann. Wichtiges Utensil: der Hammer zum Aufbrechen der Zangen. Von einem Kilo Knieper bleiben ca. 300 Gramm Krebsfleisch. Das wird klein geschnitten und unter einen klassischen Couscous gehoben.

Schollenfilet mit Wasabi-Joghurt

Den Plattfisch kauft Rainer Sass im ganzen Stück, so kann man Frische und Qualität am besten prüfen. Für die Zubereitung schneidet er die Filets heraus. Karkasse und Kopf verwendet er wie immer als Grundlage für einen Fond. In diesem Gericht spielen sie aber keine Rolle. Die ausgelösten Schollenfilets werden à la minute bei mittlerer Hitze in Olivenöl angebraten. Und das ist wörtlich gemeint, wenig mehr als eine Minute Bratzeit pro Seite und das Filet behält seinen Schmelz. Eine Prise Meersalz, ein Hauch Pfeffer und eine Fingerspitze Zucker zum Karamellisieren runden den Geschmack ab. Dazu mischt der NDR Fernsehkoch Wasabi-Paste und Magerjoghurt als Soße an. Dann kann die Scholle auf dem Teller angerichtet und, wer es mag, mit Nordseekrabben getoppt werden. Fertig ist die maritime Schlemmerplatte.

Weitere Informationen
Gebratene Hummerschwänze mit Couscous und mit Kartoffelpüree auf Tellern serviert. © NDR Foto: Frank von Wieding

Hummerschwänze in Vanille-Butter mit Couscous und Kartoffelpüree

Rainer Sass brät den Hummer mit viel Butter auf der Schale. Den Geschmackskick liefern Vanille-Schoten. mehr

Hummersalat mit Pfirsich auf einem Teller serviert. © NDR Foto: Frank von Wieding

Hummersalat mit Pfirsich

Rainer Sass kombiniert gebratene Hummerschwänze mit reifen Pfirsichen, Estragon und einer feinen Mayonnaise. mehr

Knieper (Scheren von Taschenkrebsen) auf einer Platte. © NDR Foto: Frank von Wieding

Kniepersalat mit Couscous

Zu den gekochten Taschenkrebsen serviert Rainer Sass nordafrikanischen Hartweizengrieß mit Petersilie oder Minze. mehr

Schollenfilet mit Krabben auf einem Teller serviert. © NDR Foto: Frank von Wieding

Schollenfilet mit Wasabi-Joghurt und Krabben

Das klassische norddeutsche Gericht serviert Rainer Sass asiatisch angehaucht - mit Wasabi und Limettensaft. mehr

Moderation
Rainer Sass
Autor/in
Ingolf Bannemann
Redaktion
Thorsten Bartels
Redaktionsassistenz
Annette Güldener
Manuela Smailus
Produktionsleiter/in
Frederik Keunecke
Producer
Eiko Wachholz
Thomas Pommer
Cassian von Salomon
Aufnahmeleitung
Andrea Giesel
Kamera
Tim-Arne Kuhlmann
Etienne Joppien
Basil Kabel
Dirk Troue
Maske
Ewa Lukoschek

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