"Wackelarsch" und "Popper": Köder für Hecht, Barsch und Zander
Raubfischköder gibt es in dutzenden Farben, unendlich vielen Größen und Gewichten. Vier von ihnen fallen dabei besonders durch ihren Namen auf. NDR-Angelexperte Horst Hennings stellt sie vor.
Die Wahl des richtigen Angel-Köders ist vor allem dann wichtig, wenn auf einen bestimmten Fisch geangelt werden soll. Da das Angeln mit lebenden Köderfischen verboten ist, lässt sich die Industrie immer mehr einfallen, um Kunstköder an den Kunden zu bringen. Knallige Farben reichen schon lange nicht mehr aus - da müssen schon auffallende Namen her. Wir stellen die Raubfischköder mit den kuriosen Namen vor und erklären, für welche Fische die Köder geeignet sind.
Zander und Barsch sind verrückt nach "Wackelarsch"
Zum 20-jährigen Jubiläum waren die User des Forums "Anglerboard" aufgefordert, Vorschläge für einen Barsch- und Zanderköder zu machen. Die besten Ideen finden sich im neun Zentimeter langen "Wackelarsch". Der Name ist Programm. Dank der Rillen läuft der Schwanz hochfrequent, der Rumpf kippelt leicht. Ein Laufverhalten, das insbesondere Zander und Barsche verrückt macht. Schlitze an Bauch und Rücken erleichtern das Anködern von Offset-Haken. So eignet sich der "Wackelarsch" perfekt für Finesse-Methoden, wie das Drop Shot- oder Texas-Rig. Auch beim Jiggen ist er eine Bank: In die gewölbte Maulspalte schmiegt sich der Jigkopf perfekt ein. Man sollte sich nicht wundern, wenn sich auch mal ein guter Hecht für das wackelnde Hinterteil interessiert.
"Heintz-Blinker" schleppt die Hechte ab
Der Heintz-Blinker, erfunden im Jahre 1906 von Dr. Karl Heintz, ist ein Klassiker unter den Metallködern. Man kann diesen Blinker schleppen oder mit der Spinnrute gleichmäßig durch das Wasser ziehen. Noch reizvoller macht man ihn aber, wenn man den "Heintz" beim Einholen immer wieder mal kurz abstoppt und etwas herabtaumeln lässt. Das provoziert die Räuber nämlich erst so richtig. Dieser recht große Blinker ist seit über einem Jahrhundert ein bewährter Köder für Hechte. Die Führung des "Heintz-Blinkers" ist denkbar einfach: Auswerfen, einkurbeln und gelegentlich einen kurzen Spinnstopp einlegen.
Hechte und Barsche lauern auf "Popper"
"Popper" sind Oberflächenköder, die direkt auf dem Wasser laufen. Sie werden mit ruckartigen Bewegungen der Ruten geführt oder besser gesagt durchs Wasser geschlagen. Dabei lassen sie das Wasser bei jedem Ruck aufspritzen und machen ploppende Geräusche. Durch dieses auffällige Laufverhalten machen sie die Fische auf sich aufmerksam. Wenn Hechte oder Barsche in der Nähe lauern und in Oberflächennähe rauben, lassen sie es gerne an den "Poppern" so richtig knallen.
"Flying Condom" reizt Lachs und Meerforelle
Beim "Flying Condom" werden zwei Reize kombiniert: die Drehung eines Spinnerblattes und die Farbe eines Gummischlauches hinter dem Blatt. Der Köder hat damit Reize genug, um ganz einfach eingeholt zu werden. Man muss ihn nicht besonders führen. Der "Flying Condom" gilt für viele als einer der besten Lachsköder, aber er fängt natürlich auch Meerforellen. In Flüssen mit großen Salmoniden also ein ideales Verhütungsmittel gegen Schneidertage.
Noch mehr Informationen zu Kunstködern geben Heinz Galling und Horst Hennings in der neuen Podcast-Folge von Rute raus, der Spaß beginnt preis. Anglerlatein und Frotzeln garantiert.
