Wertlos: Millionenfaches Töten von Küken
Die Bilder gesunder glücklicher Hühner auf grünen Wiesen mit einem stolzen Hahn in der Mitte prangen auf vielen Eierkartons, sind Sinnbild eines Bauernhofes in Kinderbüchern. Mit der Realität hat diese Idylle wenig gemein: die meisten Küken heute schlüpfen in großen Brutkästen, ausgebrütet in Wärmeschränken. Und kurz nach dem Schlüpfen wird von Menschhand an einem Förderband entschieden, wie lange die Tiere leben werden, mehrere Wochen oder doch nur ein paar Stunden. Ausschlaggebend für diese Entscheidung ist das Geschlecht: weibliche Küken überleben, männliche Küken landen im Schredder oder im Gas.
40 Millionen Küken sterben so jährlich in Deutschland einen grausamen Tod. Sie sind für die heutige Nahrungsmittelindustrie wertlos. Sie legen keine Eier und um sie zu mästen bräuchte man 17 Wochen, ein Fleischhuhn ist bereits nach fünf Wochen schlachtreif. In Zeiten der Massentierhaltung ein Kostenfaktor, der den männlichen Küken das Leben kostet. Und das durchaus auch in der Bio-Landwirtschaft.
Ist das massenhafte Töten legal?
Tierschützer aber auch Juristen prangern diese Umstände immer wieder an. Nach ihrer Meinung verstoßen diese Abläufe in vielfacher Hinsicht gegen das Tierschutzgesetz. Dieses verbietet das Töten von Tieren alleine aus wirtschaftlichen Gründen ohne sie einem Nutzen zuzuführen. Die Tierindustrie hingegen verweist auf den Nutzen der getöteten Küken z.B. als wertvolles Tierfutter.
Forscher der Universität Leipzig arbeiten derzeit an der Geschlechtserkennung im Hühnerei. Doch bis zur Marktreife des Verfahrens brauchen die Wissenschaftler noch mindestens fünf Jahre. Und die Politik? Sie sieht keinen Verstoß in der Massentötung, solange die Küken nach der Tötung nicht einfach entsorgt würden, d.h. auf dem Müll landeten.
