Geschönte Statistik beim Arbeitsamt - Panorama zeigte Zahlen-Manipulation schon vor Jahren
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Die Arbeitsämter vermitteln viel weniger Stellen an Arbeitslose als angegeben, wiesen Prüfer des Bundesrechnungshofes nach.
Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, tat Anfang der Woche äußerst überrascht. Dabei muss ihm das Problem seit Jahren bekannt gewesen sein, denn bereits im September 1998 kam Panorama zu ähnlichen Ergebnissen wie jetzt die Rechnungsprüfer.
Ein Stellenvermittler hatte bei Panorama zugegeben: "Unsere Software lässt uns wirklich alle Möglichkeiten, die Vermittlungszahlen zu beschönigen. Die Zahlen stimmen nicht, definitiv nicht." Der Beitrag löste eine Innenrevision bei der Bundesanstalt für Arbeit aus. Aber geändert wurde trotzdem nichts, die Manipulationsmöglichkeit besteht weiter - bis heute.
Auch die Entrüstung der Opposition und die Vorwürfe von Friedrich Merz (CDU) in Richtung Kanzler erscheinen in diesem Lichte scheinheilig. Denn als der Panorama-Bericht erschien, regierte noch ein CDU-Kanzler das Land: Helmut Kohl.
