Sendedatum: 25.03.1999 21:45 Uhr

Panorama vom 25. März 1999

 

VIDEO: Panorama vom 25. März 1999 (41 Min)

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 25.03.1999 | 21:45 Uhr

Deutsche Soldaten steigen aus dem Flugzeug auf dem Flughafen von Pristina (Kosovo) aus. © picture-alliance/ dpa/dpaweb Foto: epa Valdrin Xhemaij

Kosovo 1 - Die Familien der Bundeswehrsoldaten

Es gibt vermutlich Kriege, die unvermeidbar sind. Das erste Opfer im Krieg ist aber bekanntlich immer die Wahrheit, denn natürlich werden da nicht alle wichtigen Informationen öffentlich gemacht bzw. gibt es in so einem Fall - wir erinnern uns da noch ganz gut an den Golfkrieg - auch gezielte Desinformation. Gestern hat die Welt noch über abgeschossene Flugzeuge spekuliert, der Bundeskanzler hat zur Unterstützung der deutschen Soldaten im Einsatz aufgerufen, und heute hat sein Verteidigungsminister die Mission im Kosovo als "sehr gefährlich" bezeichnet. Im Sinne der Wahrheit - die beginnt hier in Deutschland: Wie geht es eigentlich den Familien, den Frauen, Müttern und Kindern, die hier um das Leben der Soldaten bangen, und den Kosovo-Flüchtlingen, hier bei uns in Deutschland? Ilka Brecht und Christoph Thees haben sich umgehört. mehr

Die Flagge der Bundesrepublik Deutschland. © chromorange Foto: chromorange

Kosovo 2 - Neue Verantwortung für die deutsche Politik

Die NATO hat den Schritt also getan, den Schritt zum Weltpolizisten. Sie bombardiert Militärstellungen eines souveränen Staates - das allerdings nach langem Zögern und fast schon an der Schwelle zur Lächerlichkeit. Denn wer zu lange droht, ohne zu handeln, macht sich bekanntlich zur Witzfigur. Und es gibt schließlich einen Pazifismus, an dem Tausende zugrunde gehen können, weil man sich im Besitz der besseren Moral glaubt, sich dann einfach zurücklehnt und zusieht. Leicht hat sich die NATO diese Entscheidung also nicht gemacht. Weltpolizist also, zumindest in diesem Fall - unter der Ägide der Amerikaner und unter Beteiligung der Deutschen unter einer rot-grünen Regierung. Noch vor einem Jahr schien das fast undenkbar. Und jetzt? Wie gehen unsere Politiker, unsere Abgeordneten, mit dieser folgenreichen Veränderung und mit dieser Verantwortung um? Michaela May hat sich heute in Bonn umgehört. mehr

Zugunglück von Eschede © dpa

Bürokratisch und ungerecht - Der Kampf der Opfer von Eschede gegen die Bahn

Im Krieg oder bei einem Unglück mit vielen Toten und Verletzten rücken die Menschen zusammen. Gemeinsames Leid bringt uns näher. Vor einem Dreivierteljahr geschah das Zugunglück bei Eschede. Nach diesem Unfall war für viele nichts mehr so, wie es mal war. Die so geordnete Welt hatte sich für viele schlagartig aufgelöst. Und damals wurden Versprechungen gemacht, Versprechungen, die später nicht gehalten werden konnten. Zum Beispiel war da oft von "schneller und unbürokratischer Hilfe" die Rede. Die fiel dann - bei allen Bemühungen - doch eher schleppend, kleinkariert und unsensibel aus. Und das trifft die Opfer solcher Katastrophen und deren Angehörige dann um so härter. Dabei geht es nicht nur um Geld. Über Enttäuschungen nach dem größten deutschen Zugunglück berichten Thomas Berbner und Edith Heitkämper. mehr

Schulklasse © picture-alliance / dpa

Wütende Eltern, frustrierte Lehrer - Politiker vertuschen Unterrichtsausfall

Das Beste an der Schule waren für uns früher die Pausenklingel, die eine oder andere geschwänzte Stunde und natürlich die Ferien. Heute ist es für viele der Unterricht, denn es gibt Schulen, an denen Kinder und natürlich erst recht die Eltern froh sind, wenn er überhaupt noch stattfindet. Die Kassen der Schulbehörden sind leer, und deshalb fällt manchmal wochenlang zum Beispiel der Mathe-Unterricht aus, die Schulbücher haben bestenfalls noch antiquarischen Wert, und die Kinder werden in überfüllten Klassen nur noch verwahrt. Den schlanken Staat, den wollen wir alle, aber im Schulwesen scheint er inzwischen beim Gerippe angekommen zu sein. Schule, da wird der Ausfall verwaltet, und der Mangel wird auch noch vertuscht. Nicola von Hollander und Ralf Kaiser waren bei wütenden Eltern und frustrierten Lehrern und Schülern. mehr

Gerhard Schröder © dpa-Bildfunk Foto: Salvatore Di Nolfi

Kaschmirmantel und Krisenmanagement - Rot-grünes Chaos in Bonn

Unsere Bundesregierung macht beim EU-Gipfel gerade eine ganz gute Figur. Und in Zeiten des Krieges haben wir gern an der Spitze einen starken Mann, einen Bundeskanzler, der uns ein Gefühl von Besonnenheit und Kompetenz vermittelt - zumindest außenpolitisch. Innenpolitisch hat uns der Kanzler immer klarzumachen, daß er die Sache der modernen Sozialdemokratie am besten vertreten kann. Aber jetzt, nach so einigen Rückschlägen, verstärkt sich der Eindruck der Orientierungslosigkeit. Der Kanzler hat Richtlinienkompetenz, leider fehlt im Moment die Richtlinie. Meine Kollegen haben sich das noch einmal genauer angesehen. mehr

Über Panorama

Kalender © Fotolia.com Foto: Barmaliejus

Panorama-Geschichte

Als erstes politisches Fernsehmagazin ging Panorama am 4. Juni 1961 auf Sendung. Die Geschichte von Panorama ist auch eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. mehr

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60 Jahre Panorama

60 Jahre investigativ - unbequem - unabhängig: Panorama ist das älteste Politik-Magazin im deutschen Fernsehen. mehr

Panorama 60 Jahre: Ein Mann steht hinter einer Kamera, dazu der Schriftzug "Panorama" © NDR/ARD Foto: Screenshot

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Beiträge nach Themen sortiert und von der Redaktion kuratiert: Der direkte Einstieg in 60 Jahre politische Geschichte. mehr