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Irlands spektakuläre Küstenstraße - Der Ring of Kerry

Donnerstag, 17. November 2022, 20:15 bis 21:00 Uhr
Sonntag, 20. November 2022, 14:30 bis 15:15 Uhr

Der Ring of Kerry ist eine Straße rund um die Halbinsel Iveragh im Südwesten Irlands und gehört zu den Topreisezielen des Landes. Die fast 180 Kilometer lange Panoramastrecke verläuft überwiegend an der Küste und reiht ein Landschaftshighlight ans nächste: zerklüftete Steilufer, türkisfarbenes Meer mit fast karibisch anmutenden Stränden, geheimnisvolle Inseln, grünes Hügelland.

Gegenverkehr auf der Traumstraße

Susan Goggin ist Linienbusfahrerin. Was in den meisten Regionen der Erde wohl als eher unspektakuläre Berufswahl gilt, ist auf dem Ring of Kerry ein ständiger Kick. Da ist zum Beispiel der Richtungsverkehr: Susan darf mit dem Linienbus nur entgegen dem Uhrzeigersinn fahren, Reisebusse dagegen sind im Uhrzeigersinn unterwegs. Das bedeutet Stress rund um die Uhr, denn Irlands Küstentraumstraße Nummer eins wird besonders im Sommer geradezu "geflutet" von Besuchern. Susan ist froh, dass sie gegen den Strom rollt, auch was ihre Fahrgäste angeht, denn fast alle sind Einheimische. Einige von ihnen fahren inzwischen einfach mal so die große Runde mit, um ihre geliebte Landschaft zu genießen. Manche kennt Susan so gut, dass sie ihnen zum Geburtstag ein Ständchen singt.

Die Filmkulisse zweier "Star Wars"-Episoden

Die Insel Skellig Michael ist zwar unwirtlich und unbewohnt, kann sich vor Besuchern aber kaum retten. Kein Wunder: Das schroffe Felseneiland wurde in zwei Episoden der "Star Wars"-Saga zum Versteck für den gealterten Luke Skywalker. Seitdem pilgern "Star Wars"-Jünger in Scharen hierher. Und das ist fast so abenteuerlich wie das Dasein eines Jedi-Ritters, denn es gibt nur einen schmalen, brüchigen Pfad zum Inselgipfel. Dort befinden sich auch die historischen Überreste einer Mönchssiedlung. Ständig gibt es Felsabbrüche. Und so muss der Bauarbeitertrupp um Daniel O´Leary anrücken, um die Insel halbwegs begehbar und sicher zu machen.

Wappen mit Wal?

Jahrhundertelang wurde Irland von Clans beherrscht, riesigen Familiensippen. Sie alle hatten ihr eigenes Wappen, das als Erkennungszeichen in der Schlacht und zur stolzen Präsentation ihrer Herkunft diente. Bis heute spielen Wappen eine große Rolle für die Iren, denn jede „Kleinfamilie“, die laut Stammbaum einem Clan angehört, darf sich ihr individualisiertes Familienwappen anfertigen lassen. Das wünscht sich auch Michael Cahill aus dem Küstenstädtchen Rossbeigh und hat zwei Heraldiker (Wappenforscher) beauftragt, sich auf die Spuren der Cahills zu begeben. Die entscheidende Frage: Lässt sich nachweisen, dass Michaels Vorfahren etwas mit Seefahrt zu tun hatten? Nur dann dürfte er Anker und Wal im Wappen führen.

Das Fest "Puck Fair" und sein Ziegenbock

Jedes Jahr steht das Örtchen Killorglin an drei Tagen im August Kopf, dann wird Puck Fair gefeiert, eine Art Jahrmarkt zu Ehren eines wilden Ziegenbocks. Der über 400 Jahre alte Brauch geht wahrscheinlich zurück auf eine historische Schlacht. Davor wurden die Einwohner von Killorglin angeblich durch das Erscheinen eines Ziegenbocks gewarnt. Verbürgt ist das keineswegs, den Einheimischen aber herzlich egal: Sie feiern drei Tage lang ein rauschendes Fest. Der Höhepunkt ist die Parade mit der "Krönung" des Ziegenbocks. Declan Falvey ist der Cheforganisator des Spektakels und in jeder Hinsicht für einen reibungslosen Ablauf zuständig. Dazu gehört inzwischen auch, äußerst penibel auf das Wohl des tierischen Hauptdarstellers zu achten.

Autor/in
Stefan Heinrich
Kamera
Florian Melzer
Schnitt
Stefan Canham
Ton
Bastian Seidel
Mitarbeit
Eliana Wessel
Bildtechnik
Oliver Stammel
Tonmischung
Pierre Brand
Sprecher/in
Philipp Schepmann
Clemens Gerhard
Volker Hanisch
Gerhart Hinze
Sandra Kob
Elga Schütz
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Redaktion
Christian Kossin

Im Anschluss:

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