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Ein Stück Frankreich in Nordamerika - Die Inseln Saint-Pierre et Miquelon

Donnerstag, 10. Oktober 2024, 21:00 bis 21:45 Uhr
Samstag, 12. Oktober 2024, 13:15 bis 14:05 Uhr

Der Archipel Saint-Pierre-et-Miquelon liegt im nordwestlichen Atlantik und direkt neben der kanadischen Provinz Neufundland. Doch wenn man nach eineinhalb Stunden Überfahrt von Kanada im Hafen von Saint-Pierre einfährt, ist Europa plötzlich ganz nah: bunte Holzhäuser mit schmiedeeisernen Balkonen, gemütliche Cafés und Boulangeries.

Eine raue, aber schöne Inselgruppe

Der Hafen von Saint-Pierre. In der Hauptstadt des Archipels leben die meisten der knapp 6.000 Einwohner. © NDR/Florianfilm
Der Hafen von Saint-Pierre. In der Hauptstadt des Archipels leben die meisten der knapp 6.000 Einwohner.

Die Inseln sind das letzte Überbleibsel der ehemaligen Kolonie Neufrankreich und das einzige französische Überseegebiet in Nordamerika. Eine raue, aber schöne Inselgruppe, auf der Papageientaucher nisten und in deren Gewässern Wale und Delfine Lebensraum finden. Auf der Hauptinsel Saint-Pierre mit der gleichnamigen Hafenstadt leben die meisten der knapp 6.000 Einwohner.

Üben für das baskische Volksfest

Die Brüder Cedric und Dimitri Choi (v.l.n.r.) kämpfen um den begehrten Pokal beim Pelota-Turnier, das einmal im Jahr auf der fêtes Basque ausgespielt wird. © NDR/Florianfilm
Die Brüder Cedric und Dimitri Choi (v.l.n.r.) kämpfen um den begehrten Pokal beim Pelota-Turnier, das einmal im Jahr auf der fêtes Basque ausgespielt wird.

Die Vorfahren der "Saint Pierrais" stammen größtenteils von Basken ab. Marie Cormier studiert Meeresbiologie in Europa und ist zum Arbeiten nach Saint-Pierre zurückgekehrt. Im Verein d'Orok-Bat lernt sie traditionelle baskische Tänze. Hier übt sie für einen großen Auftritt auf der Fêtes Basque. Auf diesem baskischen Volksfest spielen auch die Brüder Dimitri und Cédric Choi um den begehrten Pokal im Pelota, einem schnellen Rückschlagspiel, das auf den Inseln sehr beliebt ist.

Das Reich der Pferde

Vor einem Ausritt müssen Justine und Stephy (v.l.n.r.) ihre Pferde erst einfangen. Die Tiere leben im Sommer frei auf der Insel Miquelon-Langlade. © NDR/Florianfilm
Vor einem Ausritt müssen Justine und Stephy (v.l.n.r.) ihre Pferde erst einfangen. Die Tiere leben im Sommer frei auf der Insel Miquelon-Langlade.

Obwohl die Nachbarinsel Miquelon-Langlade größer ist, leben hier nur wenige Hundert Menschen. Der Süden Langlades ist das Reich der Pferde. Vor 500 Jahren brachten Siedler die ersten Tiere auf den Archipel. Stephy und Justine sind zwei junge Reiterinnen, die ihre Pferde im Sommer frei weiden lassen und sie für einen Ausritt wieder einfangen müssen.

Kochen mit dem, was die karge Landschaft hergibt

Währenddessen sucht der Koch Hervé Rioult auf Miquelon nach den besten Produkten für sein Tagesmenü. Vor 20 Jahren kam er aus Paris auf das Eiland und blieb. Weil es nicht immer frische Lebensmittellieferungen gibt, muss Hervé mit dem arbeiten, was die karge Landschaft hergibt.

Obwohl Europa fern ist und das kanadische Festland zum Greifen nahe, fühlen sich die Bewohner der französischen Kultur verbunden und halten ihre Traditionen aufrecht.

Autor/in
Markus Augé
Kamera
Frederik Klose-Gerlich
Luftaufnahmen
Jean-Christophe Palau
Ton
Enno Grabenhorst
Schnitt
Volker Gehrke
Sprecher/in
Lars Schmidtke
Redaktion
Kathrin Bronnert
Silvia Gutmann
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg