Expeditionen ins Tierreich

Kolumbien - Wildnis zwischen Amazonas und Orinoco

Mittwoch, 27. März 2024, 20:15 bis 21:00 Uhr

Der Osten Kolumbiens wird von zwei gigantischen Flüssen beherrscht: dem Orinoco und dem Amazonas. Im Reich des Amazonas steht dichter Regenwald, während der Orinoco und seine Nebenflüsse durch weites Grasland, die Llanos, fließen.

Wildnis und Weideflächen

In den Gewässern der Llanos drängen sich in der Trockenzeit bis zu hundert Capybara Wasserschweine um eine der wenigen Wasserstellen. © NDR/doclights/Cosmos Factory
In den Gewässern der Llanos drängen sich in der Trockenzeit bis zu hundert Capybara Wasserschweine um eine der wenigen Wasserstellen.

Die Feuchtsavannen am Orinoco erstrecken sich allein in Kolumbien über 380.000 Quadratkilometer. Das Grasland ist eine der größten Weideflächen der Erde, aber dennoch Wildnis. Millionen Rinder leben hier in Nachbarschaft mit Raubkatzen und Kaimanen. Rund um die fischreichen Gewässer versammeln sich besonders in der Trockenzeit unzählige Vogelarten und Säugetiere, wie Ameisenbären, Wasserschweine und Weißwedelhirsche. Und das, obwohl an den schrumpfenden Wasserstellen Kaimane, Krokodile, Jaguare und Riesenschlagen lauern.

Várzea-Auwald - spektakuläre Wasserlandschaft

Die Feigenbäume im Várzea-Auwald haben viele Luftwurzeln. Wenn der Wald in der Regenzeit bis zu vier Meter unter Wasser steht, sichern sie der Feige das Überleben. © NDR/doclights/Cosmos Factory
Die Feigenbäume im Várzea-Auwald haben viele Luftwurzeln. Wenn der Wald in der Regenzeit bis zu vier Meter unter Wasser steht, sichern sie der Feige das Überleben.

Im Einzugsgebiet des Amazonas breitet sich in Kolumbien eine der spektakulärsten Wasserlandschaften der Erde aus - der Várzea-Auwald. Ein Regenwald, der über viele Monate immer wieder überflutet wird und bis zu den Baumkronen unter Wasser steht. Die tierischen Stars dieser Region sind Zwergseidenäffchen, eine der kleinsten Affenarten der Welt, Faultiere und ein ganz besonderer Vogel, der Fadenpipra. Kaum ein anderer Vogel tanzt wie er.

Leben fernab der Zivilisation

Der Amazonas ist der wasserreichste Fluss der Erde. © NDR/doclights/Cosmos Factory
Der Amazonas ist der wasserreichste Fluss der Erde.

Am Nebenfluss Rio Caquetá lebt das Volk der Muinane fern jeder Zivilisation. Es pflegt seine uralte Kultur. Die Cocapflanze spielt darin eine wichtige Rolle. Für die Muinane ist Coca Heilpflanze und ein Teil der Natur, von der und in der sie leben und die ihnen alles schenkt: Früchte, Fisch, Fleisch, Medizin. Hier, in der Nachbarschaft großer Schutzgebiete, haben Goldwäscher und Holzfäller ihr Werk noch nicht begonnen. Wohl auch, weil ihnen mächtige Stromschnellen den Wasserweg versperren. Die Indigenen schützen die Natur, zusammen mit staatlichen Naturschützern und mit der Unterstützung der ZGF, der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt.

Redaktion
Ralf Quibeldey
Gernot Lercher
Producer
Britta Kiesewetter
Autor/in
Harald Pokieser
Herstellungsleitung
Thomas Harnisch
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Willy Polaszek