Expeditionen ins Tierreich

Englands Wald der Könige

Mittwoch, 24. Januar 2024, 20:15 bis 21:00 Uhr
Sonntag, 28. Januar 2024, 15:15 bis 16:00 Uhr

Im Süden Englands liegt einer der ältesten Wälder Europas mit einer außergewöhnlichen Geschichte: Vor fast 1.000 Jahren stellte König Wilhelm der Eroberer den New Forest für die Hirschjagd unter Schutz. Seither darf dort kein Ackerbau betrieben werden. Im Gegenzug dürfen die Anwohner ihr Vieh im Wald weiden lassen. Genau das prägt diesen Wald seit Jahrhunderten.

Die bekanntesten tierischen Bewohner

New Forest Ponys werden oft als ‘Architekten des Waldes‘ bezeichnet. Sie sorgen dafür, dass sich der Wald nicht zu sehr ausbreitet. © NDR/Terra Mater & Big Wave Productions/Matt Roseveare
New Forest Ponys werden oft als ‘Architekten des Waldes‘ bezeichnet. Sie sorgen dafür, dass sich der Wald nicht zu sehr ausbreitet.

Im Mittelpunkt der Naturdokumentation stehen die wohl bekanntesten tierischen Bewohner des Waldes: die New Forest Ponys. Sie leben das ganze Jahr über wild und frei in dem über 500 Quadratkilometer großen Gebiet. Der Film zeigt die ersten Lebensmonate eines Ponyfohlens und anderer Tierkinder in einer der artenreichsten Landschaften des Vereinigten Königreichs.

Einst fast ausgestorben - der Habicht

Im New Forest Nationalpark brüten etwa 45 Habicht-Paare. Eine erstaunliche Zahl für den einst stark vom Aussterben bedrohten Greifvogel. © NDR/Terra Mater & Big Wave Productions/Sarah Cunliffe
Im New Forest Nationalpark brüten etwa 45 Habicht-Paare. Eine erstaunliche Zahl für den einst stark vom Aussterben bedrohten Greifvogel.

Der New Forest ist eine besondere Landschaft, ein Mosaik lichter Wälder, ausgedehnter Heideflächen, durchzogen von einem Netzwerk von Sümpfen und Mooren. Füchse ziehen ihre Jungen unter Eichen groß, Habichte sind hierher zurückgekehrt und brüten in den Wipfeln hoher Bäume, die schon ausgestorbenen Zauneidechsen wurden wieder angesiedelt und über 30 Libellenarten fliegen über den Tümpeln.

Die außergewöhnliche Rolle der New Forest Ponys

Bereits die Römer brachten Damhirsche nach Großbritannien. Aber die Tiere starben aus. Bis die Normannen sie im elften Jahrhundert als Jagdwild wieder im New Forest ansiedelten. © NDR/Terra Mater & Big Wave Productions/Matt Roseveare
Bereits die Römer brachten Damhirsche nach Großbritannien. Aber die Tiere starben aus. Bis die Normannen sie im elften Jahrhundert als Jagdwild wieder im New Forest ansiedelten.

Besonders deutlich wird in dem Naturfilm die außergewöhnliche Rolle der Ponys für den New Forest, der längst Nationalpark ist: Gemeinsam mit Rindern, Hirschen und Schweinen, die im Herbst zur Eichelmast in den Wald getrieben werden, gestalten die kleinen Pferde als "Landschaftsarchitekten" den New Forest. Dank dieser jahrhundertealten Tradition der Waldweide ist der historische Wald Vorbild: Auf diese Weise könnten auch in Zukunft naturnahe und artenreiche Landschaften mitten in Europa geschaffen und erhalten werden.

Autor/in
Nigel Pope
Regie
Sarah Cunliffe
Emma Ross
Producer
Britta Kiesewetter
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Redaktion
Ralf Quibeldey

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Tiere

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