Expeditionen ins Tierreich

Die größten Flüsse der Erde - Der Mississippi

Mittwoch, 06. Juli 2022, 20:30 bis 21:15 Uhr

Aus fast der Hälfte der Fläche der Vereinigten Staaten fließt das Wasser des Mississippi Richtung Süden in den Golf von Mexiko. Seinen Ursprung hat der Strom in schmalen, oft wenig bekannten Quellflüssen in den Ausläufern der Rockies. Hier dauert der Winter nicht selten fünf Monate. Dann sind Milliarden Tonnen Wasser zu Eis und Schnee erstarrt und bis zum Frühling gefangen.

Vielfalt der Landschaften und Tierarten

Die Sümpfe von Louisiana sind perfekte Rückzugsgebiete für Alligatoren. © NDR/National Geographic Channel/Whitney Beer-Ker
Die Sümpfe von Louisiana sind perfekte Rückzugsgebiete für Alligatoren.

Die Reise beginnt am Ufer des Gallatin. Nur dass man diesen kleinen Quellfluss des Missouri, der später in den Mississippi mündet, jetzt gar nicht sieht: Seine Eisfläche verschwindet im Weiß des Schnees. Nur die Fischotter wissen ganz genau, wo hier noch Wasser ist. Sie brauchen Löcher in der Eisdecke, um jetzt überhaupt Beute machen zu können. Die Kojoten im Yellowstone Nationalpark haben es da besser: Hier sorgen die heißen Fontänen der Geysire dafür, dass der Madison River selbst bei minus 40 Grad eisfrei bleibt. Auch der Madison ist ein Quellfluss des Missouri und indirekt damit ein Quellfluss des Mississippi. Auch er lässt bald die Hügellandschaft der Vorgebirge hinter sich und fließt durch die Prärien in den großen Ebenen.

Durch die Speisekammer der USA

Die "Bayous", so heißen die versumpften, langsam fließenden Gewässer von Louisiana, sind ein Paradies, nicht nur für Wasservögel. © NDR/National Geographic Channel/Whitney Beer-Ker
Die "Bayous", so heißen die versumpften, langsam fließenden Gewässer von Louisiana, sind ein Paradies, nicht nur für Wasservögel.

Wenn bei St. Louis der Missouri River in den Mississippi fließt, wird der Fluss zum Strom: Ein träger, schlammbrauner Goliath, der hier zur Speisekammer der USA wird. Auf seinem breiten Rücken werden Millionen Tonnen Güter in Richtung New Orleans und von dort in die ganze Welt befördert. Bald beginnen dann die Sümpfe des Südens, in denen sich der Strom in einem Labyrinth aus Wasserwegen, Inseln, Buchten und Feuchtgebieten zu verlieren scheint. Sie sind die Heimat von 270 Vogelarten und rund 65 Amphibien- und Reptilienarten. Dieser letzte Abschnitt des Flusses ist weltberühmt: das Tor zum tiefen Süden der USA. In New Orleans liegt der wichtigste Hafen der westlichen Hemisphäre - und das gewaltige Mississippi-Delta mit seinen Geheimnissen und allen heutigen Problemen.

Autor/in
Simon Blekeney
Regie
Simon Blekeney
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Redaktion
Ralf Quibeldey

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Tiere

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