Expeditionen ins Tierreich

Atlantik - Ozean der Extreme - Strom des Lebens

Mittwoch, 24. April 2024, 20:15 bis 21:00 Uhr
Sonntag, 28. April 2024, 15:15 bis 16:00 Uhr

Im Westen Europas liegt ein Meer, das von Extremen beherrscht wird. Hier finden gigantische Tiere ein Schlaraffenland, seltene Tiere Schutz und Nahrung, brauen sich lebensbedrohliche Stürme zusammen, kämpfen Menschen mit gefährlich hohen Wellen.

Naturspektakel vor Nordnorwegen

Mit Schlägen ihrer gewaltigen Schwanzflosse betäuben Buckelwale die Heringe, um sie dann zu fangen. © WDR/Kenneth Peterson
Mit Schlägen ihrer gewaltigen Schwanzflosse betäuben Buckelwale die Heringe, um sie dann zu fangen.

Alljährlich ereignet sich im Winter vor der Küste Nordnorwegens ein Naturspektakel: Milliarden Heringe kommen zusammen, um zu laichen. Ein Paradies für viele Tiere, die sich von den Fischen ernähren. Eine Buckelwalkuh ist 4.000 Kilometer mit ihrem jungen Kalb quer durch den Atlantik gezogen, um an dem großen Fressen teilzuhaben.

Von den Passatwinden getrieben

Der Warme Golstrom sorgt für heftige Turbulenzen im Nordatlantik. Die Folge: Starker Wind und haushohe Wellen. © NDR/WDR/Ted Giffords
Der Warme Golstrom sorgt für heftige Turbulenzen im Nordatlantik. Die Folge: Starker Wind und haushohe Wellen.

Sie haben dabei quasi ein ozeanisches Transportmittel genutzt: den Golfstrom, einen der wärmsten und mächtigsten Ströme der Weltmeere. In der Karibik kommt er, getrieben von den Passatwinden, in Gang und lädt sich in den flachen Gewässern rings um die Inseln mit Sonnenwärme auf. Die Dimensionen sind gewaltig: Jede Sekunde gelangt Wärme, die einer Milliarde Megawatt entspricht, aus der Karibik bis in den Nordwestatlantik, mehr als das 2.000-fache der gesamten Kraftwerksleistung Europas.

Das "Förderband" der Fische und Schildkröten

Nicht nur die Wale nutzen das gigantische Förderband, auch Fächerfische, Lederschildröten, Thunfische und Delfine reisen energiesparend ein Stück weit mit. Ihr Ziel sind stets nahrungsreiche Regionen wie die Ostküste Kanadas oder die Westküsten der Britischen Inseln. Durch Strömungsturbulenzen und starke Winde werden massenweise Nahrungspartikel aus der Tiefsee in obere Wasserschichten transportiert.

Auch der Mensch profitiert vom Golfstrom. Auf der Höhe von Neufundland wechselt die Meeresströmung ihren Kurs von Nord nach Ost, eine Folge der Erdumdrehungskraft. Ideal für Händler, die nach der Entdeckung Amerikas Waren von der Neuen in die Alte Welt transportierten.

Tod und Zerstörung

Doch bringt der Golfstrom auch Tod und Zerstörung. Die durch ihn entfachten Westwinde bauen im Nordatlantik oft haushohe Wellen auf. Die Schiffe der vielen Atlantikfischer sind ihnen völlig ausgeliefert. Auf dem stürmischen Nordatlantik ist jede Fangfahrt eine Herausforderung und oft ein Spiel mit dem Leben.

Der Film zeigt, welche enorme Wirkung der Golfstrom auf den gesamten Nordatlantik hat. Ohne ihn wäre der Ozean zwischen Amerika und Europa nicht das, was er ist: das nährstoffreichste und zugleich wildeste Meer der Welt.

Autor/in
Andrew Murray
Dan Rees
Producer
Britta Kiesewetter
Produktionsleiter/in
Eva-Maria Wittke
Sina Knoll
Redaktion
Ralf Quibeldey
Gabriele Conze

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Tiere

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