die nordstory - Zurück in die Zukunft

Dienstag, 11. April 2023, 15:00 bis 16:00 Uhr

Die Nordstory begleitet Menschen in Niedersachsen, die altes Wissen nutzen und damit besonders zukunftsfähig sein wollen. Handarbeit statt Maschineneinsatz, Arbeitspferde statt Schwerlastfahrzeuge, natürliche Baustoffe statt moderner chemischer Verbindungen: was veraltet erscheint, wird in bestimmten Bereichen wieder modern.

Das Pferd im Wald erspart den Trecker

Karsten Wüstefeld aus Kreiensen macht Waldarbeit mit ein bis zwei Pferdestärken und hat volle Auftragsbücher. Pferde als Forstarbeiter sind für ihn weder Folklore noch ökologische Nische, sondern praktisch, effektiv, waldschonend und wirtschaftlich.

Mit Kaltblutwallach Arno rückt Karsten Wüstefeld Holz im Stadtforst Bad Pyrmont. © NDR/TV Plus GmbH/Micha Bojanowski
Mit Kaltblutwallach Arno rückt Karsten Wüstefeld Holz im Stadtforst Bad Pyrmont.

Denn der Percheron-Wallach Arno braucht keine Wege oder Rückegassen. Er ist total flexibel, wenn er in aller Ruhe Baumstämme aus dem Wald zieht. Im Stadtforst Bad Pyrmont sind Karsten Wüstefeld und seine Pferde das erste Mal im Einsatz. Förster Philipp Klapper probiert am Königsberg, ob Pferd statt Maschine in seinem Wald eine Zukunft haben.

Bauen mit natürlichen Materialien

Die Architekten Stephan Seeger und Dirk Scharmer bauen in Lüneburg ein großes Mehrfamilienhaus aus Holz, Stroh und Lehm. © NDR/TV Plus GmbH/Mike Rieth
Die Architekten Stephan Seeger und Dirk Scharmer bauen in Lüneburg ein großes Mehrfamilienhaus aus Holz, Stroh und Lehm.

Der Architekt Dirk Scharmer baut Häuser aus Holz, Strohballen und Lehm. Sein aktuelles Projekt Am Speicherbogen in Lüneburg ist sein umfangreichstes und in ganz Norddeutschland das bisher größte seiner Art: Dort entstehen zwei strohgedämmte Mehrfamilienhäuser. Die Gebäude sollen durch die Verwendung von natürlichen Materialien wie Holz, Lehm und Stroh eine herausragende Umweltbilanz haben.

Auf der Weide statt im Stall

Kühe, die auf der Weide stehen und auch dort gemolken werden, das war früher normal. Heute ist das eine absolute Ausnahme, denn diese Art der Viehhaltung macht Arbeit und kostet Zeit und Geld. Die Kühe müssen auf die Weide getrieben und zum Melken wieder hereingeholt werden. Und Milchkühe, die sich bewegen, geben weniger Milch als Stalltiere, wissen die Jungbauern Frieda und Theo Degener. Zweimal am Tag fahren sie zum Melken auf die Weide und bringen die noch warme Milch mit dem Trecker auf den Hof. Das ergibt einen Ausnahmekäse, der seinen Weg bis in die Sterneküchen findet.

Auf das Experiment Weidemilch will sich auch Jan-Dierk Harbers aus Butjadingen einlassen. Seine 400 Milchkühe dürfen das erste Mal seit 20 Jahren wieder aus dem Stall.

Gefördert mit Mitteln der nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH.

Leitung der Sendung
Andrea Lütke
Redaktionsleiter/in
Susanne Wachhaus
Autor/in
Anja Schlegel
Produktionsleiter/in
Frederik Keunecke