Die Nordreportage: Neues Leben fürs Tote Moor

Klimaschutz am Steinhuder Meer

Donnerstag, 24. März 2022, 18:15 bis 18:45 Uhr
Dienstag, 29. März 2022, 11:30 bis 12:00 Uhr

Es ist ein Mammutprojekt für Naturschützer Jörg Schneider: Er will die trockengelegten Hochmoorflächen des Naturschutzgebietes Totes Moor am Ostrand des Steinhuder Meeres wieder vernässen. Diese Aktion im größten Hochmoor der Region Hannover ist von zentraler Bedeutung für den Klimaschutz, von der zudem viele Pflanzen- und Tierarten profitieren sollen.

Dammbauten und Pflanzungen für die Renaturierung

Landespfleger Jörg Schneider in einem wiedervernässten Bereich des Toten Moores. (Weitere Bilder auf Anfrage) © NDR/erdmanns Filmproduktion
Landespfleger Jörg Schneider in einem wiedervernässten Bereich des Toten Moores.

Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich Jörg Schneider, Landespfleger vom Team Naturschutz West der Region Hannover, für die Renaturierung der Hochmoorflächen. Es stehen Dammbauten in kniehohem Wasser, die Ansiedlung zigtausender Moorpflanzen, aber auch die Aussaat von Blühwiesen für Insekten und das Aufschütten eines Steinwalls für Höhlenbrüter wie den Steinschmätzer an.

Einsatz von Heckrindern gegen invasive Pflanzen

Halten die Landschaft für seltene Tierarten im Naturschutzgebiet offen: Heckrinder. (Weitere Bilder auf Anfrage) © NDR/erdmanns Filmproduktion
Halten die Landschaft für seltene Tierarten im Naturschutzgebiet offen: Heckrinder.

Bei den Maßnahmen spielt immer das Wetter eine Rolle: heiß und trocken ist schlecht fürs junge Moor, zu nass ist gefährlich für die Arbeiten mit schwerem Gerät auf durchweichtem Torf. Außerdem muss Jörg klären, wie hilfreich die "Heckis", die robusten Heckrinder sind, die die invasive Späte Traubenkirsche im Gebiet Totes Moor verbeißen sollen. Die Tiere scheinen ihre Aufgabe zu erledigen, aber noch ist nicht klar, ob sie nebenher nicht auch die kostbaren Arten abweiden, die eigentlich bewahrt werden sollen.

Die Zeit drängt

"Die Nordreportage" begleitet den Naturschützer und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter aus Landwirtschaft und Wissenschaft eine Saison lang sowohl in die wiedervernässten als auch in die sandigen Gebiete des Toten Moors. Für den Aufbau neuer, intakter Lebensräume braucht es Zeit, aber Insektensterben und Klimawandel setzen alle Beteiligten unter Druck, ihre gesteckten Ziele schnellstmöglich zu erreichen.

Gefördert mit Mitteln der nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH.

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Leitung der Sendung
Thorsten Hapke
Redaktionsleiter/in
Joachim Grimm
Redaktion
Karoline Grothe
Autor/in
Sabine Zessin
Produktionsleiter/in
Virginia Maassen