#Dieselgate
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 13. April 2022, 00:00 bis
01:25 Uhr
Es ist der größte Skandal der deutschen Industriegeschichte: Über zehn Jahre lang haben deutsche Automobilkonzerne und Zulieferer Verbraucher*innen und Behörden weltweit belogen, indem sie gezielt die Abgaswerte ihrer Diesel- und Benzinfahrzeuge manipulierten. Allein bei VW sind elf Millionen Autos betroffen. Die VW-Spitze muss sich seit April 2021 vor Gericht verantworten. Dem ehemaligen VW-Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn und vier weiteren VW-Managern wird in Braunschweig vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts der Prozess gemacht.
Die Aufarbeitung eines Skandals
Dieser Dokumentarfilm begleitet die Aufarbeitung des Skandals. 2015 kam alles ans Licht, aber die Aufklärung steht immer noch am Anfang. Der Ingenieur Karsten vom Bruch kämpft um seinen Job und seinen guten Ruf. Er hatte bei Bosch schon Jahre vor dem Skandal auch auf andere Unstimmigkeiten hingewiesen. Norbert Flother ist überzeugter VW-Fan. Er klagt auf Entschädigung für seinen manipulierten Golf. Und für den Rechtsanwalt Andreas Tilp geht es um sechs Milliarden Euro. Er vertritt Anleger*innen, die in VW-Aktien investiert haben und nun Schadenersatz wollen. Aufgrund des Betrugs war ihr Investment 40 Prozent weniger wert. Doch VW bestreitet jegliche Verantwortung.
Unklare Gesetze, konsequentes Wegschauen
In "#Dieselgate" äußern sich anonym auch ehemalige VW-Manager und schildern die Firmenkultur. Sie weisen auf Versäumnisse der Bundesregierung hin, die den Betrug über Jahre durch unklare Gesetze und konsequentes Wegschauen beförderte.
Dieser Dokumentarfilm ist nur eine vorläufige Bestandsaufnahme. Auch über sechs Jahre nach Bekanntwerden des Skandals laufen noch viele Verfahren weiter. Abschließende Gerichtsurteile stehen noch aus. Der Film zeigt die Strukturen auf, die den Skandal möglich machten und die heute immer noch nachwirken.
- Regie
- Johan von Mirbach
- Autor/in
- Johan von Mirbach
- Redaktion
- Jutta Krug
- Großpietsch, Timo
