Ostwärts - Mit dem Rucksack der Sonne entgegen

Abschied vom Nomadenleben

Dienstag, 24. Mai 2022, 02:15 bis 02:45 Uhr

Mal einen Monat als Nomadin leben, das hat sich Julia Finkernagel vorgenommen auf ihrem Weg ostwärts. Und das hat Konsequenzen. Sie wird sich einer Karawane anschließen, von Ort zu Ort ziehen, auf jeden Alltagsluxus verzichten und im Zelt schlafen. Wo wäre das authentischer als in der Heimat der Nomaden, der Mongolei? Ein Land, das aufregende Assoziationen weckt: von kühnen Reitern, von Nomaden, die mit ihren Herden und Jurten von Weideplatz zu Weideplatz ziehen und von Dschingis Khan, dem großen Welteroberer.

Und doch ist das alte Kulturvolk im gesellschaftlichen Aufbruch: jung und neugierig sind die Mongolen. Gemeinsam mit ihrem Kameramann macht sich Julia Finkernagel auf den Weg um die Menschen und ihre Geschichten zu suchen.

Die letzte Etappe der Reise

Die letzten Tage des Nomadenlebens stehen für Julia Finkernagel bevor. In der Provinz Bulgan gibt es eine Flussmündung, die ein wahres Eldorado für große Fische ist. Leider auch für Angler. Temuulen hat hier bisher noch nie etwas gefangen, aber wie sollte es anders sein, diesmal gelingt es ihm irgendwie. Am nächsten Morgen liegt ein fünf Kilo schwerer Fisch auf dem Tisch und wartet auf fachgerechte Zubereitung. Natürlich ist das die Aufgabe der Frauen, Julia und Tuya machen sich ans Werk. Als plötzlich zwei Männer von der Umweltbehörde auftauchen und nach Spuren von illegalem Fischen suchen, hat die Reisegruppe Glück! Vom Fisch sind nur noch Reste übrig, aber anscheinend haben die fünf noch mehr Ordnungswidrigkeiten begangen. Denn nicht bloß Angeln ist hier nur mit vorheriger Genehmigung erlaubt, auch das Zelten muss angemeldet werden!

Jetzt ist mongolisches Verhandlungsgeschick gefragt, und das hat immer auch ein bisschen etwas mit Geldscheinen zu tun. Ein paar Geldscheine bleiben übrig. Auf der Weiterreise durch die Provinz Selenge bietet sich eine gute Gelegenheit, die zu verhökern. Julia und Temuulen sind bereit, jeder um einen Tausender auf Pferde zu wetten. Aber alles in Maßen: Die Reiter sind vier bis acht Jahre alt und 1000 Tugrik sind auch nur 60 Cent. Trotzdem: Die Wette gilt. Zurück in Ulan Bator, wo das Abenteuer Mongolei vor 30 Tagen begann, kann Julia Finkernagel dem letzten ungelösten Rätsel auf die Spur kommen. Sie sucht eine Schamanin auf, die mit Julia ein Ritual durchführt und ihr eine wichtige Frage beantwortet: Wo geht die nächste Reise hin?

Redaktion
Fabian Döring

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