Hören wir alle das Gleiche?
Sonntag, 21. Januar 2024, 07:10 bis
07:35 Uhr
Montag, 22. Januar 2024, 12:00 bis
12:25 Uhr
Rund um die Uhr, 24 Stunden am Tag, gelangen Geräusche und Klänge ins menschliche Ohr. Bis zu 20 Signale pro Sekunde kann ein Mensch unterscheiden und etwa 400.000 Töne erkennen. Damit man überhaupt etwas hören können, braucht es Luft. Denn all die Geräusche und Klänge sind Schwingungen, die durch die Luft übertragen werden.
Vom Mittelohr zum Hörnerv
Um sie unterscheiden zu können, werden erst einmal die kleinsten Knochen des Körpers benötigt: Hammer, Amboss und Steigbügel im Mittelohr, die "Verstärker" des Hörsinns. Sie geben die Schwingungen ans Innenohr weiter, wo diese in elektrische Impulse umgewandelt und über den Hörnerv ans Gehirn geschickt werden, an den Ort, wo sich entscheidet, was genau jemand hört und wie er es hört. Das Gehirn schafft es zum Beispiel spielend, das sogenannte Cocktailproblem der Neurowissenschaft zu lösen.
Das sogenannte Cocktailproblem
So kann man mitten im Geräusche-Chaos einer Party aus Musik, Stimmengewirr und Gläserklirren plötzlich ein bestimmtes Wort oder einen ganzen Satz heraushören. Weil das Gehirn davon ausgeht, dass genau dieses Wort, genau dieser Satz wichtig ist. Permanent spielt es Wahrscheinlichkeiten durch, was die Ursache für ein Geräusch sein könnte, um jedem Geräusch, jedem Klang einen Sinn zu geben. Dabei spielen alle Erinnerungen, Erfahrungen und Erwartungen eine Rolle, die jemand in seinem Leben gesammelt hat. Es hören also nicht alle das Gleiche. Und nicht alle hören es auch gleich.
- Redaktion
- Sara Helmig