Das NDR Hörfilmteam steht bei der Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises 2022 auf der Bühne. © dpa Foto: Joerg Carstensen

Hörfilmpreis für NDR Produktion "Die Toten von Marnow"

Stand: 28.09.2022 12:00 Uhr

Das Hörfilmteam des NDR darf sich erneut über eine Auszeichnung freuen: Die Audiodeskription von "Die Toten von Marnow" gewann den Deutschen Hörfilmpreis 2022 in der Kategorie "Publikumspreis".

Die AD-Fassung der ARD-Krimiserie konnte beim Online-Voting das Publikum überzeugen und bekam die meisten Stimmen. Die "ADele", so heißt die begehrte Trophäe, nahm das NDR Hörfilmteam im Rahmen einer festlichen Jubiläumsgala am Dienstagabend in Berlin entgegen. Steven Gätjen moderierte die 20. Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises, der jährlich vom Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) für die besten Audiodeskriptionen vergeben wird. Für die insgesamt fünf Kategorien sowie den Publikumspreis waren 20 Filme nominiert. Im vergangenen Jahr hatte das Team aus der Redaktion Barrierefreie Angebote für "Erlebnis Erde - Auf Wiedersehen Eisbär!" und "Romys Salon" in den Kategorien "Dokumentation" und "Kinderfilm" gleich zwei Auszeichnungen erhalten.

Hohe Qualität der Redaktion

NDR Programmdirektor Frank Beckmann: "'Die Toten von Marnow' ist ein herausragendes Stück Fiktion, das neben der spannenden Geschichte und dem tollen Cast auch von der Stimmung und den atmosphärischen Bildern lebt. Daraus einen Hörfilm zu machen, der seheingeschränkten Menschen Freude bereitet, ist eine echte Herausforderung, die wirklich gelungen ist. Ich freue mich sehr, dass unsere barrierefreien Angebote wiederholt ausgezeichnet werden. Das zeigt die hohe Qualität, aber auch die Liebe und Sorgfalt, mit der die Redaktion hier ans Werk gegangen ist."

Zum NDR Hörfilmteam von "Die Toten von Marnow" gehörten Doris Würfel, Marit Bechtloff, Olaf Koop, Stephanie Schruhl (Autor*innen), Benjamin Kirsch (Sprecher), Michel Wähling, Frank Kunkel (Ton) sowie Martin Ovelgönne und Uschi Heerdegen-Wessel (Redaktion).

Mordserie mit brisantem Hintergrund

Sören Jasper (Anton Rubtsov), Lona Mendt (Petra Schmidt-Schaller) und Frank Elling (Sascha Geršak) begutachten die Leiche eines Mannes, der mit durchschnittener Kehle kopfüber in seinem Bad aufgehängt wurde. © NDR/Polyphon/Philipp Sichler
Mit dem Fund einer aufgehängten Leiche beginnt für die Ermittler die Suche nach dem Serienmörder.

In der mit dem Hörfilmpreis ausgezeichneten Mini-Serie ermitteln die Schweriner Kommissare Lona Mendt (Petra Schmidt-Schaller) und Frank Elling (Sascha Alexander Gersak) im Fall eines Serienmörders, der seine Opfer vermeintlich zufällig auswählt. Ein Hinweis führt die Ermittler zu einem geheimnisvollen Campingplatz nach Marnow an der Seenplatte. Doch mächtige Gegenspieler der Kommissare haben offensichtlich ein Interesse daran, die wahren Zusammenhänge im Dunkeln zu belassen. Hinter den grausamen Morden entdecken Mendt und Elling die Umrisse eines Skandals, in den Alt-Stasi, Geheimdienste und die westdeutsche Pharmaindustrie verwickelt zu sein scheinen. "Die Toten von Marnow" wurde als Achtteiler in der ARD-Mediathek veröffentlicht und in vier Spielfilmen im Ersten ausgestrahlt. Für ihre Leistungen wurden Petra Schmidt-Schaller und Sascha Alexander Gersak als "beste Schauspielerin" und als "bester Schauspieler" mit dem Deutschen Fernsehpreis 2021 ausgezeichnet.

Verband fördert Teilhabe

Der DBSV verleiht seit 2002 den Deutschen Hörfilmpreis und ehrt damit herausragende Hörfilme sowie Projekte, die diese barrierefreien Filmerlebnisse voranbringen. Das Ziel des DBSV ist es, die soziale Stellung blinder und sehbehinderter Menschen zu verbessern und ihre gesellschaftliche, berufliche und kulturelle Teilhabe zu fördern.

Was ist ein Hörfilm?

Die Audiodeskription, auch Hörfilm genannt, beschreibt für blinde und sehbehinderte Menschen auf einer zusätzlichen Tonspur die visuellen Elemente eines Films. In den Dialogpausen schildert ein Sprecher oder eine Sprecherin Handlung und Orte des Geschehens sowie Gestik und Mimik der Personen. Die Audiodeskription bietet Blinden und Sehbehinderten ein besseres Verständnis der gezeigten Handlung und eröffnet ihnen damit einen barrierefreien Zugang zum Fernsehprogramm.

Die Ausstrahlung von Hörfilmen erfolgt im Zweikanalton-Verfahren auf den digitalen Verbreitungswegen über Satellit, Kabel und terrestrisch. Über Kanal 1 wird der Originalton empfangen, auf dem zweiten Kanal ist die Mischung aus Filmton und Bildbeschreibung zu hören. Für den Empfang von Hörfilmen ist ein digitaler Receiver nötig, der die Auswahl der einzelnen Tonspuren ermöglicht.

Weitere Informationen

Grafische Symbolisierung des Begriffes "Audiodeskription" © NDR Foto: Christian Spielmann

Audiodeskription im NDR

Bei einer Audiodeskription werden auf einer separaten Tonspur akustische Bildbeschreibungen angeboten. mehr

Grafische Symbolisierung des Begriffes "Barrierefrei" © NDR Foto: Christian Spielmann

Barrierefreie Angebote im NDR

Barrierefreie Angebote ermöglichen Menschen mit Behinderung die Teilhabe am audiovisuellen Angebot des NDR. mehr

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