Prag: Hamburgs Partnerstadt an der Moldau
Schlendern über die Karlsbrücke, Spaziergänge durch historische Gassen, Stadtbummel entlang des Moldau-Ufers oder Restaurantbesuche mit traditionellen Gerichten: Prag bietet Besuchern ein vielfältiges Programm. Die pulsierende tschechische Hauptstadt gilt als eine der schönsten Metropolen Osteuropas. Mit rund 1,2 Millionen Einwohnern in zehn Stadtbezirken ist Prag die mit Abstand größte Stadt in Tschechien.
Hamburgs goldene Schwester
Aus gutem Grund pflegt Hamburg seit 1990 eine Städtepartnerschaft mit der sogenannten "Goldenen Stadt". Wie die Elbe zu Hamburg, so gehört die Moldau, die als Nebenfluss von der Elbe abzweigt, zu Prag. Wasser ist das verbindende Element der schönen Schwesterstädte. Ein Stück Tschechien ist außerdem in Hamburg mit dem Moldauhafen zu finden. Das Hafenbecken wurde nach Ende des Ersten Weltkriegs an Tschechien verpachtet. Denn der Versailler Vertrag von 1919 legte fest, dass die Tschechoslowakische Republik Meereszugänge auf Kosten des Deutschen Reiches bekommen sollte. Im Rahmen der geplanten Bebauung des Kleinen Grasbrooks siedelte der Moldauhafen mit neuem Pachtvertrag in den Kuhwerder Hafen um.
Kooperation in Bildung und Kunst
Die Nähe zum Wasser ist nicht das einzige Verbindungselement zwischen den Partnerstädten. Seit 2009 besteht das Hamburg-Prager Bildungsabkommen. Es ermöglichte bereits zahlreichen Schülern, an Austauschprogrammen teilzunehmen. Als kulturelle Kooperation findet jährlich das internationale Festival des deutschen Film-Erbes in Hamburg, Prag und weiteren Städten statt. 2015 feierten Hamburg und Prag das 25-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft.
Brücke von Bedeutung

Die tschechische Metropole lockt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. So ist die Karlsbrücke im Herzen Prags, ein Muss für Besucher. Die Brücke ist nicht nur die Verbindung zwischen der Altstadt und der Prager Kleinseite am anderen Ufer der Moldau, sondern zugleich eine der ältesten Steinbrücken Europas. Die im 14. Jahrhundert errichtete Karlsbrücke machte Prag zu einem wichtigen Knotenpunkt im Handel zwischen Ost und West. Heute ist sie vor allem Touristenmagnet. Wer die besondere Atmosphäre der Karlsbrücke in Ruhe erleben möchte, sollte das am besten in den frühen Morgenstunden tun.
Kunst und Geschichte
Hinter der Karlsbrücke befindet sich auf der Kleinseite die John-Lennon-Mauer. Seit den 1980-er Jahren wird sie von Street-Art-Künstlern mit Graffiti-Kunstwerken verziert und dient als Zeichen für Frieden und freie Meinungsäußerung. Auf der Kleinseite ragt die Prager Burg unübersehbar über die Stadt. Der Burgkomplex wurde im 9. Jahrhundert auf dem Berg Hradschin errichtet und bildet noch heute ein belebtes Zentrum der tschechischen Hauptstadt. Sämtliche Gebäude erstrecken sich über drei Schlosshöfe, somit ist der Burgkomplex eines der größten Burgareale weltweit. Die Burg ist nicht nur ein beliebter kultureller Treffpunkt, sondern gleichzeitig Sitz des Präsidenten der Tschechischen Republik.
Auf Erkundungstour durch das Goldene Gässchen
Bei der Begehung des Burgareals gelangt man unweigerlich ins Goldene Gässchen. Hier lebte einst der in Prag geborene Schriftsteller Franz Kafka. Gleich nebenan steht der Veitsdom, dessen Bau ganze fünf Jahrhunderte dauerte und erst 1929 abgeschlossen wurde. Neben einer Turmbesteigung ist hier auch die Besichtigung des Innenraumes ein Erlebnis.
Auf Altstädter Seite bildet der Altstädter Ring, welcher vielmehr ein Platz ist, einen zentralen Treffpunkt der Prager und Touristen. Hier befindet sich auch das sehenswerte Rathaus mit der beeindruckenden astronomischen Uhr. Weiterhin finden sich hier die Teynkirche und zahlreiche Cafés. In unmittelbarer Nähe liegt das jüdische Viertel Josefov mit dem im 15. Jahrhundert angelegten alten jüdischen Friedhof.
Tipp: Eine Stadtrundfahrt mit der Straßenbahnlinie 22 ist eine günstige Alternative zu sonstigen Sight-Seeing-Touren. Denn die Tram fährt an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten entlang.
Kulinarischer Exkurs
Auch aus kulinarischer Perspektive lohnt sich eine Entdeckungstour durch die tschechische Hauptstadt. Die traditionelle, böhmische Küche Prags wird noch in zahlreichen Restaurants angeboten - und die ist deftig. Typischerweise startet ein Restaurantbesuch mit einer kräftigen Suppe. Als Hauptgang wird häufig Schweinebraten mit Knödeln und Kraut (Vepřo knedlo zelo) oder Schweinshaxe (Koleno) serviert. Wer es lieber süß mag, der sollte auf jeden Fall einen Eierkuchen (Palačinka) probieren. Der wird klassisch mit Marmelade gefüllt oder anderen süßen Leckereien. Tschechien ist außerdem (vor Deutschland) der Vorreiter im Bier brauen. Verbreitet sind Pilsner Urquell (Plzensky Prazdroj) und Budweiser (Budejovicky Budvar).
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