Dresden - eine Perle europäischer Architektur
Sachsens Landeshauptstadt Dresden zählt 560.000 Einwohner, besteht aus insgesamt 64 Stadtteilen und ist nach Berlin, Hamburg und Köln flächenmäßig die viertgrößte Stadt Deutschlands. Mit 62 Prozent Wald- und Grünflächen gilt Dresden zudem als eine der grünsten Städte Europas.
Dresden ist durch die Elbe und das Elbtal landschaftlich stark geprägt. Auf 30 Kilometern schlängelt sich der Fluss durch das Stadtgebiet und teilt die Stadt in zwei nahezu gleich große Hälften: die Altstadt südlich und die Neustadt nördlich der Elbe. Insgesamt dienen neun Brücken in der Stadt als Querung des Flusses.
Vom Fischerdorf am Fluss zur Landeshauptstadt

Gegründet wurde Dresden als Kaufmannssiedlung und landesherrliche Burg am Standort eines ehemaligen slawischen Fischerdorfs. Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde die Stadt um 1206. Seinen architektonischen Reichtum verdankt die Stadt den sächsischen Herzögen, Kurfürsten und Königen, die dort seit dem 15. Jahrhundert residierten und sich mit all den Prachtbauten und Kunstsammlungen ein Denkmal setzten. Wegen seiner Architektur, die von der italienischen Baukunst inspiriert ist, wird Dresden auch gern Elbflorenz genannt.
Vor allem im 18. Jahrhundert wird die Stadt zu einem bedeutsamen Zentrum europäischer Politik, Kultur und Wirtschaft. Heute gilt Dresden als Kunst- und Kulturstadt, aber auch als wichtiger Technologie-Standort. Zudem haben viele öffentliche Einrichtungen, Institutionen und Ministerien ihren Sitz in der Landeshauptstadt.
"Canaletto-Blick" auf historische Stadtsilhouette

Blickt man vom Neustädter Elbufer aus flussaufwärts, hat man die typische Dresdner Stadtsilhouette vor Augen, geprägt von zahlreichen barocken und klassizistischen Bauten wie der Hof- und Frauenkirche, dem Residenzschloss, dem Zwinger und der Semperoper - der weltberühmte "Canaletto-Blick". Diesen Namen hat die Ansicht dem Ölgemälde des Canaletto genannten Malers Bernardo Bellotto zu verdanken, das in der Gemäldegalerie Alte Meister ganz in der Nähe zu besichtigen ist.
Obwohl die Stadt gegen Ende des Zweiten Weltkriegs fast völlig zerstört wurde, sind die Wahrzeichen und wichtigsten Gebäude inzwischen wieder aufgebaut, allen voran die weltberühmte Frauenkirche. Jahrzehntelang stand ihre Ruine inmitten eines gewaltigen Trümmerberges und erinnerte an die verheerenden Luftangriffe im Februar 1945. Heute zählt die detailgetreu renovierte Innenstadt Dresdens zu den schönsten der Welt.
Neustadt - Spagat zwischen Barock- und Szeneviertel

Kein anderer Stadtteil ist so abwechslungsreich wie die Neustadt, nur wenige Meter trennen dort Barock- von Szeneviertel. Die "Innere Neustadt" ist dabei die richtige Adresse für kulturinteressierte Besucher mit zahlreichen Museen und Galerien, exquisiten Restaurants und vornehmen Boutiquen.
Über 150 Kneipen, Clubs und Trendläden finden sich hingegen in dem Gründerzeitviertel "Äußere Neustadt" mit seinem urwüchsigen Flair und einem reizvollen Wechsel aus alten Häusern, engen Gassen und verwinkelten Hinterhöfen. Sehenswert ist die Kunsthofpassage mit ihrem Labyrinth aus Durchgängen und Höfen mit fantasievoll gestalteten Wohnhäusern, kleinen Restaurants und individuellen Ateliers. Der Stadtteil ist zur Heimat vieler Künstler, Kreativer, Studenten und junger Familien geworden, die alljährlich das wohl bekannteste Dresdner Stadtteilfest "Bunte Republik Neustadt" ausrichten.
Alternatives Flair durchzieht das sogenannte Hechtviertel mit der sehenswerten Ruine der St.-Pauli-Kirche, während der östliche Teil der Neustadt bis heute von Villen dominiert ist. Berühmt ist auch Pfunds Molkerei in der Bautzner Straße. Bereits 1891 eingerichtet und vollständig mit handbemalten Majolikafliesen dekoriert gilt er als der "schönste Milchladen der Welt".
Die Elbe als gemeinsame Lebensader
Bereits seit dem 19. Jahrhundert sind Hamburg und Dresden durch den Schiffsverkehr, Handelsbeziehungen sowie kulturelle und wissenschaftliche Kontakte miteinander verbunden. 1987 wurde die Partnerschaft zwischen Hamburg und Dresden geschlossen, im damals geteilten Deutschland keine Selbstverständlichkeit und ein Glanzstück deutsch-deutscher Verständigung. Es folgten gemeinsame Symphoniekonzerte und Umweltprojekte zur Reinhaltung der Elbe.
Besonderen Zusammenhalt bewiesen die beiden Städte während der Jahrhundertflut der Elbe 2002. Heutzutage hat die Städtepartnerschaft mehr den Charakter einer guten Zusammenarbeit, besonders im kulturellen und sportlichen Bereich. Vor allem sind es Vereine und Verbände, die den Austausch untereinander pflegen. Zudem verbindet beide Elbstädte inzwischen eine Dreiecks-Partnerschaft mit St. Petersburg in Russland.
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